Mechanistische Weltanschauung

[497] Mechanistische Weltanschauung, im engern Sinne die Lehre, daß es in der Welt nichts gibt als Masse und Bewegung (also keine Qualitäten, keine Kräfte); im weitern die Ansicht, daß, mögen die Urelemente der Welt beschaffen sein, wie sie wollen (materiell oder immateriell, träge Massen oder kraftbegabte, qualitativ verschiedene Individuen), alles Geschehen Ergebnis des äußern, zwar gesetzmäßigen, aber ziellosen Aufeinanderwirkens dieser Elemente ist. Die m. W. leugnet also im Gegensatz zur Teleologie (s. d.) das Vorhandensein innerer Triebkräfte und Entwickelungsanlagen, überhaupt jedes die einzelnen Dinge und Vorgänge einheitlich verknüpfende Band und betrachtet die Welt als einen zufällig zusammengewürfelten Haufen von Einzeldingen, den Weltlauf als eine planlose Reihenfolge einzelner Ereignisse.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 497.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: