[493] Qualität (lat.), Beschaffenheit, Eigentümlichkeit des Wesens im Gegensatze zur Quantität (s. d.), der Menge oder dem Größenwerte. Die Q. eines Dinges setzt sich entweder aus einer Mehrzahl unterscheidbarer Eigenschaften zusammen (z. B. die Q. einer Ware), oder sie ist (wie die sinnlichen Qualitäten: blau, rot, süß, sauer etc.) etwas Einfaches, nicht weiter Zerlegbares. Jede zusammengesetzte Q. muß sich zuletzt in eine Summe einfacher auflösen. Während nun alle quantitativen Unterschiede auf ein gemeinsames Maß zurückführbar sind, ist bei den einfachen Qualitäten etwas Ähnliches nicht möglich, wenn sie sich auch teilweise (wie die Farben) in ein abgestuftes System ordnen lassen, und die Wissenschaft strebt deshalb überall danach, an Stelle qualitativer Unterschiede quantitative zu setzen (z. B. Schwingungszahlen an Stelle der Farben). Hiermit hängt auch die von Descartes und Locke eingeführte Unterscheidung [493] primärer, den Dingen an sich selbst zukommender, und sekundärer, nur subjektiver, durch die Einwirkung der Dinge auf das wahrnehmende Subjekt bedingter Qualitäten, zusammen, indem zu der erstern Klasse die meßbaren Bestimmungen der Gestalt, Masse, Bewegung etc., zu der letztern die Farben, Töne, Gerüche etc. gerechnet wurden. Über die Q. von Waren s. Handelsgut. Bei den alten Grammatikern ist Q. soviel wie Modus des Verbums; im gewöhnlichen Leben soviel wie Rang, Titel etc.