Mollusken [2]

[43] Mollusken (Mollusca, auch Mollusca fibrosa, Hautpolypen), rundliche, breit oder gestielt aufsitzende, weiche und schlaffe Geschwülste an der äußern Haut. Sie bestehen aus einer kleinen, sackförmigen Vorstülpung der Haut, deren Inneres mit wucherndem Fettgewebe und Bindegewebe ausgefüllt ist. Die Haut über diesen Geschwülsten ist zuweilen stark verdünnt, gewöhnlich glatt, aber leicht in Falten legbar und rot gefärbt, sie enthält manchmal vergrößerte Talg- und Schweißdrüsen, die sich als gelbe Punkte darstellen. Die einzelnen Geschwülste variieren in ihrem Umfange von Erbsengröße bis zu der einer Nuß, Faust und eines Kindskopfes. Ihre Menge ist meist beträchtlich, manchmal zu mehreren Hunderten an den verschiedensten Regionen des Körpers. Am zweckmäßigsten entfernt man die M. durch Abschnüren. Molluscum contagiosum ist eine stecknadelkopf- bis bohnengroße, halbkugelige, derbe Hervorragung über das Hautniveau; sie enthält im Zentrum eine dellenartig eingezogene Öffnung, aus der sich bei Druck eine talgartige Masse entleert, und ist an ihrer Basis von einem schmalen roten Saum umgeben. Das M. contagiosum soll durch Sporozoen verursacht und übertragbar sein, was von andrer Seite bestritten wird. Die Behandlung besteht in Abtragung mit dem scharfen Löffel, oft tritt ohne Behandlung Heilung ein.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 43.
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