[404] Namur (spr. -ǖr), belg. Provinz, grenzt nördlich an die Provinz Brabant, nordöstlich an Lüttich, südöstlich an Luxemburg, südlich an Frankreich, westlich an Hennegau und umfaßt 3660 qkm (66,47 QM.) mit (1904) 357,759 Einw. (97 auf 1 qkm). Als erster Graf der in ältester Zeit von Eburonen und Tungrern bewohnten Landschaft N. wird im 10. Jahrh. Beren gar vom Lommegau genannt. 1188 wurde die Grafschaft dem Hause Hennegau (s. d.) lehnspflichtig, fiel durch Kauf 1263 an Flandern (s. d.), 1421 an Burgund (s. d.), war im 16. Jahrh. eine der 17 Provinzen der Niederlande, deren Schicksale sie teilte, bildete 180114 das französische Depart. Sambre-et-Meuse und gehört seit 1830 zu Belgien. Vgl. de Marne, Histoire du comté de N. (2. Aufl., Brüss. 1781, 2 Bde.); Stanisl. Bormans, Les fiefs du comté de N. (Namur 187580, 2 Bde.).