Nicolaier

[626] Nicolaier, Artur, Mediziner, geb. 4. Febr. 1862 in Kosel, studierte in Heidelberg, Berlin und Göttingen, untersuchte hier die Bodenbakterien und erkannte eine bestimmte Form derselben als Erreger des Wundtetanus, die er auch beim Kopftetanus nachweisen konnte. Er trat als Assistent in Ebsteins medizinische Universitätsklinik ein, habilitierte sich 1890 als Privatdozent, wurde 1894 Professor, 1897 Oberarzt an der medizinischen Klinik in Göttingen, 1900 Professor in Berlin. N. arbeitete mit Ebstein über die Bildung von Harnsteinen und zeigte, daß durch Verfütterung von Oxamin die Bildung von Harnsteinen künstlich hervorgerufen werden kann. 1894 führte er das Urotropin in den Arzneischatz ein. Er schrieb: »Über die experimentelle Erzeugung von Harnsteinen« (mit Ebstein, Wiesbad. 1891) und über Zoonosen und Tetanus in Ebstein-Schwalbes »Handbuch der praktischen Medizin« (Bd. 4 u. 5, Stuttg. 1900 u. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 626.
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