Nitragīn

[713] Nitragīn, Bakterienreinkulturen, welche die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft im kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin herstellen läßt und den Landwirten zur Impfung der Hülsenfruchtsamen oder des für die betreffende Hülsenfrucht ungeeigneten Bodens unentgeltlich zur Verfügung stellt. Durch diese Impfung sollen die Leguminosen befähigt werden, durch Symbiose mit den Knöllchenbakterien sich den freien Stickstoff der Luft anzueignen; dabei ist jedoch zu beachten, daß jede Leguminosenart eine besondere Anpassungsform der Knöllchenbakterien besitzt. An diesem Umstand scheint es zu liegen, daß sich vielfach die Verwendung von Impferde wirksamer als das N. erweist. Vgl. Bodenmüdigkeit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 713.
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