Niutschwang

[717] Niutschwang (Ying-tse-kou), dem Fremdhandel geöffneter Hafen der chinesischen Mandschurei (Provinz Schönking), früher an der Mündung des Liauho in den Golf von Liautung, jetzt infolge zunehmender Verlandung 100 km oberhalb an einem Nebenfluß gelegen. Der eigentliche Hafen ist Ying-tse-kou, auf den jedoch der Name N. vielfach übertragen wird. Trotzdem der Hafen von November bis März durch Eis gesperrt wird, ist der Handelsverkehr im letzten Jahrzehnt ungeheuer gewachsen. Die Einfuhr betrug 1903: 27,650,070 Taels (darunter über 20 Mill. ausländische Waren), die Ausfuhr 19,981,589 Taels (75 Proz. der gesamten Ausfuhr der Mandschurei). Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind Bohnen und Bohnenkuchen, Bohnenöl, rohe und gewebte Seide, Gold, Pelze und Felle; die Einfuhr umfaßt hauptsächlich Baumwollwaren. 1903 verkehrten in N. 652 Schiffe mit 588,911 Ton. N. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls und einer englischen evangelischen Mission, besteht aus einer europäischen Ansiedelung und einer Chinesenstadt und hat etwa 60,000 Einw. (140 Ausländer). Im ostasiatischen Krieg spielte der Hafen als Stützpunkt für die Japaner eine große Rolle.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 717.
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