Obeïd, El

[857] Obeïd, El (Lobed, Lobeït), Hauptort von Kordofan, einer der acht Provinzen des Sudâns, im nordöstlichen Afrika, unter 13°10´ nördl. Br. und 30°51´ östl. L., 585 m ü. M., gebildet aus sechs Dörfern, die außer Moscheen, einigen Gebäuden und Kaufläden meist von Dornenhecken eingezäunte Hütten enthalten. Verschiedene Volksstämme (Dongolaner, Bornu-, Borgu- und Baghirmileute, Eingeborne von Dar Für, Neger etc.) wohnen in O. Die Bevölkerung, die, einst 35,000 Einw. zählend, wie in ganz Kordofan gegen 1875 auf die Hälfte zusammengeschmolzen ist, fertigt Flechtereien aus Palmenfasern und silberne Filigranarbeiten und betrieb vor der Einnahme der Stadt durch den Mahdi (1883) bedeutenden Handel mit Gummi (1,5 Mill. Mk.) und Straußfedern nach Ägypten. O. war Sitz eines ägyptischen Gouverneurs und einer katholischen Mission; südlich, bei Kasgil, wurde 2.–6. Nov. 1883 die ägyptische Armee vom Mahdi vollständig vernichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 857.
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