Omphalomantīe

[59] Omphalomantīe (griech.), Wahrsagung aus der Beschaffenheit des Nabels, eine weitverbreitete Wissenschaft der Hebammen. In Frankreich und einem Teil Bayerns prophezeit man aus den Knoten des Nabels, wieviel Kinder die Frau noch bekommen werde etc. Die Igorroten töten Kinder, die mit der Nabelschnur umwunden zur Welt kommen, weil solche Kinder den Eltern nach dem Leben stehen würden. Bei vielen Völkern wurde der Nabelschnurrest sowie die Glückshaube (s. d.) für abergläubische Zwecke aufgehoben oder in die Erde vergraben und ein Glücksbaum des Kindes darüber gepflanzt. Vgl. Ploß, Das Kind (2. Aufl., Leipz. 1884, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 59.
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