Oravicza

[95] Oravicza (pr. -witza, Deutsch-O., magyar. Oraviczabánya, spr. -bánja), Großgemeinde im ungar. Komitat Krassó-Szörény, an der Staatsbahnlinie Jaszenova-O.-Anina Steyerdorf, mit Nonnenkloster, Theater, Bergbau, Dampfmühle, Zementfabrik, Petroleumraffinerie und (1901) 4314 deutschen (2274), rumänischen und magyarischen (römisch-katholischen und griechisch-oriental.) Einwohnern. O. ist Sitz einer Berghauptmannschaft. Südwestlich davon Román-O., Dorf mit Fabrikation von Zement, Paraffin und Mineralöl (durch Destillation von Naphthaschiefer gewonnen), Weinbau und (1901) 2542 meist rumänischen (griechisch-oriental.) Einwohnern. Der Bergwerksbezirk O. umfaßt den von Moldova über Szászka und O. sich erstreckenden Erzstrich mit den Fundorten O., Szászka, Dognácska, Moldova etc. für Eisen- und Kupfererz sowie Steyerdorf etc. für Steinkohlen. In geringer Menge wird daselbst auch Gold, Silber, Blei, Bleiglätte, Kupfer, Chromerz und Petroleum gewonnen. Die großen Eisen- und Stahlwerke und Steinkohlengruben in Steyerdorf-Anina, Resicza, Bogsán, Dognácska etc., seit 1854 Eigentum der Österreichisch-Ungarischen Staatsbahngesellschaft, sind durch Bergbahnen mit der Temesvár-Baziáser Bahn verbunden und beschäftigen gegen 14,000 Arbeiter. In der Nähe von O. liegt der berühmte Höhenkurort Marillathal (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 95.
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