Ornithŏpus

[136] Ornithŏpus L. (Krallenklee, Vogelfuß), Gattung der Leguminosen, zarte, weichhaarige, selten kahle Kräuter mit unpaarig und vieljochig gefiederten Blättern, sehr kleinen, weißlichrosa oder gelben Blüten in achselständigen, langstieligen Köpfchen oder Dolden und stielrunden oder zusammengedrückten, gekrümmten, gleich den Zehen eines Vogels auseinander stehenden Gliederhülsen (daher der Name). Acht Arten, vorzüglich in den Mittelmeerländern, auf den Kanaren, in Westasien, im tropischen Afrika und in Brasilien. O. sativus Brot. (Serradelle, s. Tafel »Futterpflanzen II«, Fig. 3), mit 30–60 cm hohem Stengel, vielblütigen Blütenköpfchen, lilafarbigen Blüten und 2,5 cm langen, perlschnurartig gegliederten Hülsen, wild in Portugal und Spanien, wird als Futterpflanze auf Sandboden gebaut (vgl. Futterbau). Das Heu wird von allen Haustieren gern gefressen und kommt dem Wiesenheu in Nährkraft gleich. (Vgl. Futter und Fütterung, die Tabelle zur Tafel »Futtermittel«.) Da die Serradelle einen großen Teil ihrer Nahrung aus dem Untergrund entnimmt, bei gutem Stand auch den Boden vorzüglich beschattet, ihn in guter Gare hinterläßt, ist sie eine gute Vorfrucht, zumal für Getreide. Sie eignet sich vortrefflich als Nachfrucht, indem man sie im Frühjahr in Wintergetreide sät und nach der Ernte desselben noch einen sehr guten Futterschnitt, im schlimmsten Fall eine gute Weide erhält. In Deutschland kommt eine kleine Art, O. pusillus L., auf sandigen Anhöhen vor. Vgl. König, Die Serradella, der Klee des Sandes (5. Aufl., Berl. 1891).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 136.
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