Osáka

[156] Osáka (bis Ende des 15. Jahrh. Naniwa), Hauptstadt der japan. Provinz Setsu auf der Südwestküste der Insel Hondo, die zweite Stadt des Reiches und mit Tokio und Kioto eine der drei Fu oder großen Hauptstädte, unter 34°41´ nördl. Br., an der Mündung des Yodogawa in die Idzuminadabai. O. wird von vielen Kanälen durchschnitten (»japanisches Venedig«), hat ein mächtiges, jetzt zu Kasernen umgebautes Schloß, mehrere berühmte Tempel, darunter den vielbesuchten Temmangu, den besonders von Fischern aufgesuchten Summiyoshi und den berühmten Shitennoji in der Vorstadt Tennoji, eine Münze, ein schön gebautes Fremdenviertel und (1898) 821,235 Einw. Für den Binnenverkehr ist O. die erste Handelsstadt des Reiches, namentlich für Reis, Baumwolle und Seidenwaren. Da aber der Hafen größern Seeschiffen den Zugang nicht gestattet, so hat das nahe, durch Eisenbahn und elektrische Bahn mit O. verbundene Hiogo-Kobe (s. Kobe) den ganzen auswärtigen Handel in Händen. In O. verkehrten 1903 nur 198 japanische Dampfer von 115,261 Ton. und zwei ausländische, immerhin eine Zunahme, da jetzt die zwischen Japan und Korea verkehrenden Dampfer der Osaka-Shosen-Kaisha auch O. anlaufen. Der Verkehr dürfte nach Vollendung des neuen Hafens noch mehr wachsen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 156.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika