[488] Korea (s. Karte »Japan und Korea«), bei den Eingebornen Kori, japan. Korai, chines. Kaoli (früher Tsiosen, »Frische des Morgens«, japan. Tschosön, chines. Tschaosin) genannt, Kaiserreich an der Küste Ostasiens, zwischen 37°17'43°2' nördl. Br. und 124°30'130°35' östl. L., umfaßt die Halbinsel, die im O. vom Japanischen, im W. vom Gelben Meer begrenzt, durch die Straße von K. von der japanischen Insel Kiusiu getrennt wird, während die Nordost- und Nordgrenze gegen die Mandschurei der in die Koreabai mündende Yalukiang und der bis 2440 m hohe Tschangpaischan, dann der in das Japanische Meer sich ergießende Tumen ist, der auch die Grenze gegen die russische Küstenprovinz bildet. K. hat mit der Insel Quelpart (1850 qkm) ein Areal[488] von 218,200 qkm. Vom Tschangpaischan zieht sich längs der Ostküste der koreanische Stanowoigebirgsrücken in mehreren besonders benannten Abschnitten hin (im N. der Pepischan mit dem Taukwang, 1920 m) und setzt sich untermeerisch zur Insel Quelpart fort, wo der Hallasan (Mount Auckland) 2000 m erreicht. Der Untergrund von K. besteht aus kristallinischen Schiefern, die in großer Ausdehnung zutage treten und von Granit, Diorit und Felsitporphyr vielfach durchsetzt sind. Die Schiefer schließen zahlreiche Erzlagerstätten, besonders Gänge von Eisenerzen, Kupfererzen, silberhaltigem Bleiglanz und goldführendem Quarz, ein. Auf den kristallinischen Schiefern liegen hier und da Quarz- und Graphitschiefer, oft reich an Eisenerzen, ferner, zumal im Südosten des Landes, mächtige, stellenweise von Diabasen durchbrochene kambrische Schichten und an 600 m mächtige, etwas Kohle führende karbonische Ablagerungen, in einzelnen Landesteilen auch weniger bedeutende tertiäre Sedimente mit schwachen Braunkohlenflözen. Jüngere Eruptivgesteine (Plagioklasbasalt und Dolerit) bilden in den mittlern Provinzen einzelne zusammenhängende, den kristallinischen Schiefern und dem Kambrium aufgelagerte Decken. Tätige Vulkane sind nicht bekannt, ebensowenig Glazialbildungen. Der Mineralreichtum von K. wurde früher überschätzt (s. unten: Bergbau). Für die Entwickelung großer schiffbarer Flüsse fehlt es an Hinterland und ebenem Gelände. Erwähnenswert sind außer den genannten Grenzflüssen die zum Gelben Meer fließenden Hangiang (Fluß von Söul) und Keum, im S. der sich in die Koreastraße ergießende ziemlich bedeutende Naktunggang. Die Ostküste hat infolge des steilen Abfalls des Gebirges außer dem nie zufrierenden Port Lasarew mit dem Hafen Wönsan (s. d.) an der Broughtonbai keinen bequem zugänglichen Hafen. An der Südostküste befindet sich der Hafen von Fusan, und die Westküste hat eine Menge guter Ankerplätze. Doch stößt hier die Schiffahrt infolge der vielen Inseln und Untiefen auf erhebliche Hindernisse, zumal das Gelbe Meer auf dieser Seite noch wenig erforscht ist. Auch die Einfahrt in die Mündungen der Flüsse ist mit Gefahren verknüpft. Unter den Inseln ist Quelpart (Tschedschu) im S. die wichtigste. Zwischen ihr und dem Südende von K. liegt der Inselschwarm des Korea-Archipels. In den bergigen Teilen ist das Klima sehr rauh und kalt. Im Winter herrschen Landwinde (Trockenzeit), im Sommer Seewinde (Regenzeit). Temperatur: Wönsan (Nordostküste) Jahr 11,5°, mittlere Jahresextreme 34,5 und -13,2°; Fusan (Südostküste) Jahr 15°, mittlere Jahresextreme 32,7 und -6,7°; Regenmenge bez. 74 und 109 cm, Chemulpo (Westküste) 74 cm. Der Regen nimmt von S. nach N. ab und ist an der Ostküste reichlicher als an der Westküste. Die Pflanzenwelt, noch wenig bekannt, dürfte in ihren Haupttypen mit der Chinas übereinstimmen. Neben den charakteristischen Magnolien enthalten die Gebirgswälder auch Eschen, Eichen und Fichten sowie den medizinisch wichtigen Ginseng (Panax) aus der Familie der Araliazeen. Kultiviert werden auch hier der Maulbeerbaum und in den Niederungen Reis und Baumwolle sowie Tabak und Hans. Mit seiner Tierwelt gehört K. im ganzen zur mandschurischen Subregion der paläarktischen Region; im S. aber zeigen sich schon orientalische Anklänge, besonders im Vorkommen von Affen. Außerdem finden sich Tiger, Luchse, Hirsche, Rehe, Wildschweine. Interessante Formen enthält auch die Molluskenfauna von K.
[Bevölkerung.] Die Bevölkerung beträgt nach der Zählung von 1900: 5,415,439 Seelen (2,955,928 männlich, 2,459,511 weiblich). Die Zahl der Ausländer betrug 1901: 21,783, worunter 16,142 Japaner, 5000 Chinesen, 269 Amerikaner, 104 Engländer, 79 Franzosen, 42 Deutsche, 97 Russen und etwa 50 andrer Nationalitäten. Die Fremden wohnen fast ausschließlich in der Hauptstadt und in den Vertragshäfen (s. unten). Die Koreaner gehören zu den Mongolen mit mehrsilbigen Sprachen und sind ein Mischvolk der in der Geschichte Hochasiens öfters auftretenden Sienpi und der im S. ansässigen Sanhan; sie erhielten Nationalität und Sprache von den im 2. Jahrh. v. Chr. von N. her eingedrungenen Kaoli, von denen die ganze Halbinsel unterworfen wurde. Im Äußern gleichen die Koreaner mehr den Japanern als den Chinesen, obwohl der mongolische Typus stark ausgeprägt ist (s. Tafel »Asiatische Völker I«, Fig. 15). Das Volk zerfällt in drei Klassen: Adlige (nebst Beamten), Freie und Leibeigene. Die erstern genießen gewisse Vorrechte (Befreiung vom Kriegsdienst, Unverletzlichkeit der Person und Wohnung etc.), tragen besondere Kopfbedeckung und farbige Gewänder, während das übrige Volk nur weiße oder ungefärbte Stoffe tragen darf. Der Adel scheidet sich in gesonderte, durch Abstammung und Geschichte begründete Geschlechter. Für alles Chinesische ist der Koreaner sehr eingenommen. Besonders die höhern Stände zeigen eine starke Hinneigung zur chinesischen Staats- und Gesellschaftsordnung. Das Leben und die Kleidung der koreanischen Beamten sind denen der chinesischen Mandarinen nachgeahmt. Die koreanische Sprache ist agglutinierend und hat auch Spuren von Vokalharmonie (s. d.), zeigt aber sonst mit den uralaltaischen Sprachen und auch dem Japanischen bis jetzt wenig Vergleichungspunkte. Chinesische Lehnwörter sind sehr zahlreich. Neuere Grammatiken verfaßten die französischen Missionare (Yokohama 1881), Imbault-Huart (Par. 1889), Underwood (Schanghai 1890), Scott (2. Aufl., Söul 1893), Wörterbücher die französischen Missionare (Yokohama 1890), Underwood (Schanghai 1890), Scott (Korea 1891) und Gale (Schanghai 1900). Bei den höhern Klassen findet sich noch das alte Buchchinesisch im Gebrauch. Eine selbständige Literatur besitzt K. nicht, doch existieren originelle Volksmärchen u. dgl. (vgl. H. Allen, Corean tales, New York 1889; Arn ous, Korea. Märchen und Legenden, Übersetzung, Leipz. 1893). Die höhere Literatur ist ganz nach chinesischem Muster abgefaßt und bedient sich, wie seit alters, der chinesischen Schrift; daneben existiert seit dem 15. Jahrh. eine Buchstabenschrift, die aus einem nordindischen Alphabet abgeleitet ist, aber in der Schreibweise (von oben nach unten und von rechts nach links) und anderm noch an die chinesische erinnert. Vielweiberei ist die Regel, doch nur eine rechtmäßige Gattin erlaubt. Die Frauen leben streng abgeschlossen; Adoption von Kindern ist sehr gebräuchlich. Offizielle Religion ist der Buddhismus, der aber unter dem jetzigen Herrscherhause, das mit den höhern Ständen der Lehre des Konfutse folgt, viel von seiner Bedeutung verloren hat. Das Volk hängt wie die Chinesen einer peinlichen Ahnenverehrung an. Buddhistische Klöster, auch für Nonnen und meist auf Bergen errichtet, daher oft als Festungen benutzt, sind überall zahlreich. Eine eigenartige Stellung in der Priesterschaft nehmen die sogen. Kriegsmönche ein, welche die königlichen Festungen in der Umgegend von Söul bewachen. Sie tragen besondere Kleidung und erfreuen[489] sich unbedingten Vertrauens bei Hof. Römisch-katholische Missionare faßten seit 1837 festen Fuß, sahen sich aber später großen Bedrückungen ausgesetzt; protestantische amerikanische Missionare (2 Krankenhäuser in Söul) sind hier seit 1884 tätig. Eine Mission der englischen Kirche mit einem Bischof und 20 andern Mitgliedern wurde 1890 begründet, mit ihr verbunden 2 Krankenhäuser. Die Zahl der protestantischen Missionare war 1898 etwa 110, die der katholischen 30. Man schätzt jetzt die Zahl der Katholiken auf 30,000, die der Protestanten auf 1000. Die Schulen sind sämtlich Privatanstalten, doch kann das niedere Volk durchweg die Landessprache lesen und schreiben. Eine englische Schule, die aber nur von Stipendiaten des Staates besucht wird, besteht mit 2 Lehrern und 100 Schülern in Söul. Besondere Anstalten gibt es für Zeichnen, Strafrecht, Stern- und Heilkunde, Dolmetscher etc. Die Buchdruckerei, meist mit Metalltypen, steht unter allen ostasiatischen Ländern in K. auf der höchsten Stufe. In Söul erscheinen 2 Tageszeitungen. K. ist ein reines Ackerbauland, doch ist die Entwickelung durch primitive Bodenbestellung und schlechte Transportmittel gehemmt. Im N. werden meist Gerste, Hirse und Hafer, im S. Reis, Bohnen, Weizen, Ginseng etc. (kein Tabak) gebaut (s. unten unter Ausfuhr). Die zweite Hauptbeschäftigung ist die Fischerei, deren Erzeugnisse (Fische, Trepang, Seetang) auch ausgeführt werden; Walfang wird von einer japanischen und zwei russischen Gesellschaften unter Privileg betrieben. Die Viehzucht (Rinder) ist im Aufschwung begriffen, desgleichen der Bergbau, der ausschließlich in Händen von Ausländern liegt. Gold scheint weitverbreitet. Eine amerikanische Gesellschaft hat in Unfan (im N. von Phjöngjang) 1901 bereits für 1,300,000 Doll. Gold gewonnen und beschäftigt 65 Weiße, über 3000 Koreaner, 50 Japaner, 650 Chinesen in 4 Stampfmühlen mit 140 Pochhämmern. Die Unternehmungen des deutschen Koreasyndikats in Tangkogae und das englische British and Corean Corporation in Önsan und eine japanische in Tschiksan waren 1901 noch im Stadium der Erkundung. Ausgeführt wurde 1902 für 516,619 Pfd. Sterl. Gold nach China und Japan. Auch Kupfer wird neuerdings ausgeführt, Eisen und Kohle ist reichlich vorhanden. Die Industrie ist ganz unbedeutend und hat auch fürs erste wenig Aussicht auf Entwickelung; selbst die nicht unerhebliche Papierfabrikation deckt nicht den Bedarf, obgleich sie auch für Ausfuhr liefert. Das ehemals blühende Kunsthandwerk ist sehr zurückgegangen; jetzt werden nur ziemlich plumpe Hausgeräte hergestellt. Jüngst ist eine amerikanische Reisreinigungsmühle und eine englische Zigarettenfabrik entstanden, eine Glas- und eine Porzellanfabrik, Anlagen zur Spinnerei und Weberei von Wolle und Kammwolle waren von der Regierung geplant. Da bei diesen Plänen zum Teil russische Einflüsse beteiligt waren, ist ihre Zukunft jetzt ganz in Frage gestellt.
[Handel und Verkehr.] Der Handel Koreas war ursprünglich auf China beschränkt, indem jährlich im April, Juni und Oktober auf dem im chinesischen Bereich besonders angewiesenen Marktplatz an der Grenze, am Kaolimön, dem »koreanischen Tor«, bei der chinesischen Handelsstadt Föngwhangtschöng ein Markt abgehalten wurde. Auf einem 5090 km breiten Strich zwischen beiden Ländern war jede Ansiedelung streng verboten. Der dortige Umsatz zwischen K. und China betrug jährlich nur 1/2 Mill. Doll. Noch unbedeutender war der Handel einer schon Ende des 16. Jahrh. gegründeten japanischen Kolonie in Fusan an der Ostküste nach Japan hin. Doch wurde dieser Hafen dem japanischen Handel eigentlich erst durch einen am 27. Febr. 1876 abgeschlossenen Handels- und Freundschaftsvertrag geöffnet; 1880 geschah dasselbe mit Wönsan an der Ostküste, 1881 mit Chemulpo an der Westküste; seit 1877 befindet sich ein japanischer Ministerresident mit acht Beamten in der Hauptstadt Söul. Am 5. Mai 1882 wurde ein Handels- und Freundschaftsvertrag mit den Vereinigten Staaten von Amerika, 26. Nov. 1883 mit England und dem Deutschen Reiche, 26. Juni 1884 mit Italien, 7. Juli 1884 mit Rußland, 1886 mit Frankreich, 1892 mit Österreich abgeschlossen. Danach ist nach europäischem Muster die Erhebung eines Land- und Seezolls in den dem fremden Handel geöffneten Häfen eingeführt worden. Russischen Kaufleuten wurde auch die Landgrenze geöffnet, in der Grenzstadt Kungheung durfte Rußland eine russische Kolonie anlegen und im nördlichen Teil von K. einen Agenten halten. Diplomatische Vertretungen haben Deutschland, China, England, Frankreich, Japan, Rußland und die Vereinigten Staaten in Söul. Der Handel mit dem Auslande betrug 1901 bei der Ausfuhr (ausschließlich Gold, s. oben) 8,461,949, bei der Einfuhr 14,696,470 Doll. Hauptartikel sind für die Ausfuhr: Reis (4,187,353 Doll.), Bohnen und Erbsen (1,890,674), Rindshäute, Ginseng; für die Einfuhr: Baumwollwaren (6,386,687), Salz (1,228,221), Metalle, Petroleum, Grastuch. Die Werte des Gesamthandels mit einzelnen Ländern werden für 1901 angegeben: mit Japan 16,453,997, mit China 6,417,833, mit der russischen Mandschurei 286,589, mit Deutschland (Einfuhr) 117,180 Jen. Diese Zahlen gelten nur für den Handelsverkehr der geöffneten Häfen (s. unten), der Gesamthandel in also viel bedeutender. Der Schiffsverkehr belief sich in den Vertragshäfen 1902 auf 2902 Dampfer mit 1,160,895 Ton. (877,193 japanische, 165,782 koreanische, 101,222 russische, 11,998 englische), 1288 fremde Segelschiffe mit 60,976 T. und 1272 Dschunken mit 19,563 T. Da K. keine eigne Münze hat (s. unten, S. 491), so beschränkt sich der Handel auf Tauschhandel und findet hauptsächlich auf Jahrmärkten statt, die noch jetzt in den chinesischen Grenzstädten abgehalten werden. Die Japaner haben Banken in Soul und den meisten Vertragshäfen; in Chemulpo sind auch englische, deutsche und russische Bankagenturen. Dem auswärtigen Handel geöffnet sind außer Chemulpo (s. d.) als Hafen der Hauptstadt Söul, das selbst nur von kleinen Raddampfern und flachen Barken erreicht werden kann, Fusan und Wönsan; Tschinampo und Mokpo seit 1. Okt. 1897; Kunsan, Masampo und Songtschin seit 1. Mai 1899; außerdem die Binnenstadt Phjöngjang an der Hauptstraße von Söul nach der Mandschurei. Die Zolleinnahmen der Freihäfen betrugen 1902: 850,000 Jen. Der überseeische Verkehr Koreas mit China und Japan wird regelmäßig durch eine englische Schiffsgesellschaft, 2 japanische (Nippon Yusen Kaischa und Osaka Schosen Kaischa) und eine (russisch-) chinesische (Chinesische Ostbahngesellschaft) vermittelt; es fehlt noch immer an einer direkten Verbindung Chemulpo-Schanghai. Kunststraßen bestehen gar nicht, Brücken nur an wenigen Stellen, daher die Flüsse auf Fähren oder an Furten zu überschreiten sind. Die Gebirgspässe sind nur in der guten Jahreszeit zu benutzen. Zum Transport werden Träger, Packpferde und Ochsen verwendet. Die wichtigste und beste Straße ist die zwischen Söul und der Grenzstadt Sutschoi[490] am Yalukiang, die nach Peking führt. Die Flüsse werden zum Transport von Getreide und zum Flößen von Holz benutzt. Eine Eisenbahn Chemulpo-Söul (50 km) ist im Bau, desgleichen eine Linie Söul-Fusan (480 km) seit 1901, Söul-Wiju seit 1902, sämtlich durch japanische Unternehmer. Die Post dient nur zur Beförderung von Staatskurieren und reisenden Beamten. Die koreanische Postverwaltung unterhielt 1901: 38 ordentliche Bureaus, 326 Posthaltereien und 1104 Beamte; im innern Dienst wurden 1,385,289 Postsachen erledigt, im internationalen Dienst 317,154; die Ausgaben betrugen 179,280, die Einnahmen nur 27,128 Doll. In den Freihäfen bestehen außerdem japanische Postanstalten. K. ist neuerdings auch dem Weltpostverein beigetreten. Telegraphisch ist K. mit China (Tiëntsin) durch eine Landlinie, mit Japan durch ein Kabel (Fusan-Nagasaki) verbunden; von Söul gehen Linien nach sämtlichen Provinzialhauptstädten sowie nach Fusan und Wönsan und von letzterm nach Hamheung. Die Länge der Leitungen betrug 1901: 3472 km, die Zahl der Stationen 27; befördert wurden 152,485 Telegramme, davon nur etwa 3 Proz. nach oder von dem Auslande, da hier die japanische Telegraphenverwaltung den Hauptverkehr übernimmt, zumal die Landlinien Söul-Fusan, Söul-Chemulpo und das Kabel Fusan-Nagasaki in ihrem Besitz sind. Ein optisches Telegraphensystem mittels Rauch- und Feuerzeichen auf den Bergen besitzt K. bereits seit dem Mittelalter. Maße und Gewichte sind landschaftlich ungleich. Das Tja mißt in der Hauptstadt für Gewebe etwa 52 cm; Höhen bestimmt man in Manneslängen von rund 165 cm, und für das Wegemaß Li werden 403 m gesetzt. Hohlmaß ist das Mal von 10 Toi zu 10 Hop = 50 Lit., und der kleine Becher für Flüssigkeiten faßt 10,000 Hirsekörner; 1 Hui für Steuergetreide = 15 kleine Mal = 131,82 Lit. 1 Kann (Keun) = 16 Nyang mit Zehntelteilung enthält etwa 608 g. Landesmünze ist der durchlochte Käsch aus Messing mit meistens hohem Bleizusatz, je 100 zwischen zwei Knoten eines Drahtseils aufgereiht, durch Ausnutzung des Prägerechts der herrschenden Familien so entwertet, daß man für einen Shoe von 75 mexikanischen Piastern, den kleinsten hier marktgängigen Silberbarren, 240,000 Käsch empfing. Der Umlauf von Nickelmünzen zu 5 Sen erlitt durch 200 Münzhecken in K. und Japan schwere Einbuße, bis die japanische Regierung einschritt. Hierzu kamen bisher 17 Mill. Kupfermünzen zu 1 Sen. Die japanische Bank Dai Ichi Ginko hat Noten von 1,5 und 10 Jen reichlich in den Verkehr gebracht, da man sich ihrer gern bedient, weil Papier vor den habgierigen Beamten leicht zu verbergen ist. Ein Gesetz vom 12. Febr. 1901 bezweckte die Einführung der Goldwährung in K., ist aber bisher nicht zur Ausführung gelangt. Es soll nun 1. Juni 1905 in Kraft treten, und der Regierung soll überlassen bleiben, die im Umlauf befindlichen Münzen gegen neues Gold umzutauschen. Dabei sollen 10 Liang (200 Sen Nickel) = 2 Silberdollar einem Golddollar (Jen) gleich gerechnet werden.
[Politische Gliederung und Verwaltung.] Die Regierungsform ist eine absolute Monarchie, erblich in der seit 1392 regierenden Dynastie Han; seit 1864 ist Yi-Heui König; erst am 15. Okt. 1897 nahm er den Kaisertitel an. K. erkannte früher die Suzeränität Chinas an und sandte jährlich viermal Geschenke, bestehend in Leinwand, Seide, Baumwolle, Fellen, Schwertern etc., dorthin; außerdem war die Thronbesteigung eines neuen Herrschers in K. von der Verleihung der Würde durch den chinesischen Kaiser abhängig. Japan leugnete die Berechtigung dieses Zustandes und erkannte den König 27. Febr. 1876 als unabhängig an; diesem Beispiel folgten die Vereinigten Staaten und die europäischen Großmächte gelegentlich des Abschlusses der resp. Handelsverträge. Das Festhalten Chinas an seiner Oberhoheit über K. war eine der Veranlassungen zum chinesisch-japanischen Krieg 189495 (s. China, S. 53 u. 54); im Frieden von Schimonoseki leistete China endgültig auf diesen Anspruch Verzicht. Die Staatsregierung besteht aus 10 Ministerien, nämlich dem Kabinett (Staatsrat aus den 10 Ministern, 15 Beamten zweiter und 3 dritter Klasse) und den Ministerien des Innern, des Auswärtigen, des Schatzes, des Kriegs, des Unterrichts, der Justiz, der Landwirtschaft (nebst Handel und Industrie), des Hofstaats und der Polizei. Von den alten 8 Provinzen Phjöng-an, Kwanghai, Kjöngkwi (mit Söul), Tschung-tschöng, Tschöl-la, Ham-gjöng, Kang-wön und Kjöng-sang sind die erste, vierte, fünfte, sechste und achte neuerdings geteilt worden, so daß die Zahl der Provinzen jetzt 13 beträgt. Jede Provinz (to) steht unter einem Gouverneur und zerfällt in Distrikte (kün), deren es 339 gibt. Die Hauptstadt und die Vertragshäfen stehen unter besonderer Verwaltung. Die Beamten beziehen erst seit der von Japan nach 1895 veranlaßten Reform einen festen Gehalt. Die vier Festungen Kanghwa, Koangtsju, Sjuwen und Kaitsjeng stehen gleichfalls unter besondern Beamten, diese unter direktem Befehl des Königs. Die Staatseinkünfte (1902: 7,586,530 Jen) bestehen hauptsächlich in Grundsteuer, Haussteuer und Zöllen, daneben aus dem Erlös des Monopols gewisser Artikel, wie Ginsengwurzel und Edelmetalle. Die Ausgaben betrugen 7,585,877 Jen, wovon auf die Hofhaltung 257,017, auf die Ministerien des Innern, des Kriegs und des Unterrichts 973,410, bez. 2,786,290, bez. 167,730 Jen entfielen. Das Privatvermögen des Kaisers wird auf 90,000 Pfd. Sterl. angegeben.
Heerwesen. Die reguläre Armee bestand vor Ausbruch des russisch-japanischen Krieges aus 6 Infanteriebrigaden, der Garde und 5 Provinzialbrigaden, erstere zu 5 Kompanien, letztere zu 3 Bataillonen à 5 Kompanien. Auf der Militärschule zu Söul werden junge Offiziere 24 Jahre meist praktisch, wenig wissenschaftlich ausgebildet, davon treten jährlich 100 bis 150 als Jüngste zur Truppe. Die Bewaffnung ist veraltet, die Schießausbildung steht auf sehr niedriger Stufe. Artillerie und Kavallerie im modernen Sinne gibt es nicht. Die absolute Bedeutungslosigkeit der koreanischen Wehrmacht zeigte sich vor und zu Beginn des russisch-japanischen Krieges, wo von irgend einem selbständigen politischen Handeln Koreas nicht die Rede gewesen zu sein scheint und die koreanische Armee von beiden kriegführenden Parteien offenbar völlig ignoriert wurde. Das Menschenmaterial Koreas ist jedoch für den Militärdienst nicht schlecht geeignet. Das stehende Heer zählt tatsächlich zurzeit etwa 17,000 nach europäischer Art ausgebildete und bewaffnete Mannschaften. Während früher amerikanische Offiziere an der Spitze standen, wurden sie 189698 durch russische ersetzt, die auch eine kaiserliche Leibwache von 1000 Mann ausbildeten und bewaffneten. Die Polizei verfügt über etwa 2000 Mann. Die Truppen stehen meist in Söul. Im übrigen ist das Heerwesen dem chinesischen Bannersystem nachgebildet, doch stehen die mit Luntenflinten, [491] Spießen, Pfeil und Bogen, Beilen etc. bewaffneten Soldaten, eine abgeschlossene, wenig geachtete Kaste, nur in den Residenzen der Gouverneure und in den Festungen. Arsenale mit allen möglichen, meist alten blanken Waffen existieren in sehr beschränkter Zahl. Auch sind die Vorräte sehr unbedeutend. Nachdem der Verlauf des russisch-japanischen Krieges es wahrscheinlich gemacht hat, daß K. unter japanischem Einfluß bleiben wird, soll der Kaiser von K. folgende Vorschläge Japans angenommen haben: an Infanterie genügen 8 Bataillone, an Kavallerie 1 Eskadron, an Artillerie 1 Batterie, an Pionieren 1 Kompanie zu Zwecken der Ausbildung und als Stämme für spätere Formationen; als kaiserliche Leibwache bleiben 2 Infanteriebataillone und einige Reiter bestehen; Trainformationen werden erst im Krieg aufgestellt; die Gendarmerie wird beibehalten; die zahlreichen Militärbehörden werden teils abgeschafft, teils vereinigt. Es ist klar, daß hiermit die Tatsache der völligen Ohnmacht Koreas gegenüber Japan nur eine weitere Bekräftigung erfahren würde. Die Küste ist in Seebezirke unter Admiralen geteilt, doch besitzt K. außer einigen Segeldschonken für den Zoll- und Postdienst keine Flotte. Die Flagge ist weiß mit einem blauroten Ball in der Mitte, um den vier Worte in der alten Pa-Kwaschrift (Himmel, Wasser, Erde, Feuer) stehen (s. Tafel »Flaggen I«); das Wappen (s. Tafel »Wappen IV«, Fig. 3) besteht aus einer kreisrunden Scheibe, die durch die Ineinanderschiebung zweier gleich großer Schnecken von blauer und roter Tinktur gebildet wird. Die rote Schnecke symbolisiert das männliche, die blaue das weibliche Prinzip, Himmel und Erde.
Der Name K. für die nach S. vorspringende Halbinsel Ostasiens schreibt sich von einem Volke her, das von seiner Heimat am Sungariflusse 70 n. Chr. nach der Liaotung-Halbinsel vorgedrungen war und, im Kampfe mit den Chinesen erstarkt, sich über den Nordwesten der Halbinsel ausbreitete. Der größte Teil der Halbinsel wurde von höher zivilisierten Stämmen bewohnt, die zur See mit Schantung und Japan in lebhaftem Verkehr standen, aber politisch nicht geeint waren. Besonders die an der Ostküste wohnenden Stämme, die bei ihren Säuglingen durch Festbinden auf steinernen Kopfkissen eine Abflachung des Hinterkopfes erzielten, zeichneten sich durch Eisenarbeiten aus. Erst im 4. Jahrh. wurde der Westen zu einem Königreich Hiaksai oder Kudara vereinigt, der Osten zu Shinra oder Sinlo, das zeitweilig von Japan unterworfen wurde. In einer Koalition der beiden andern Königreiche gegen Shinra fand dieses Rettung durch engsten Anschluß an China. 645660 wurde Hiaksai und 666 Korai von China erobert, während Shinra sich bis 934 als selbständiges Königreich erhielt. Es wird in den Erdbeschreibungen der Perser des 9. Jahrh. als goldreiches und auch von Mohammedanern besuchtes Land erwähnt. Zum erstenmal wurde die Halbinsel politisch geeinigt, als ein Mönch Kungwo und ein Abkömmling des alten Königshauses von Korai, namens Wang, 912 die Bedrängnis Chinas durch die Kitan zu einer Empörung benutzten. Nachdem auch Shinra 935 erobert war, erstreckte sich das Königreich K. über die ganze Halbinsel bis zum Yalufluß und Tumenfluß, also das jetzige Staatsgebiet. Aber dem neugeeinten Königreiche waren nur 3 Jahrhunderte ungestörter Entwickelung beschieden. 1231 brachen die Mongolen in K. ein und setzten 72 Gouverneure ein, und als sie alle ermordet wurden, kam es zu einer zweiten Invasion 1241; der König wurde Vasall des Großchans. K. mußte die Gesandten und Schiffe stellen, als der Chan 126881 vergeblich die Unterwerfung Japans zu erzwingen suchte. Die Folge war, daß japanische Seeräuber die koreanischen Küsten und Schiffe plünderten und den früher blühenden Seehandel der Halbinsel vernichteten. Die Vertreibung der Mongolenkaiser in Peking wollte der König von K. benutzen, um die alte Unabhängigkeit des Landes wiederzugewinnen. Er wurde aber von seinem General Taijo gestürzt, der sich selbst auf den Thron setzte und von dem Ming-Kaiser in Nanking 1392 die erbetene Investitur erhielt. Bei dieser Gelegenheit suchte der Suzerän den Namen eines alten Vasallenstaates in Liaotung hervor und übertrug ihn auf K. Offiziell heißt seitdem K. »das Land der Morgenfrische« (»Chosen«); aber dieser poetische Name hat sich im Volk nicht eingebürgert. Eine neue »Hauptstadt« (»Seoul«) wurde angelegt, in der die Nachkommen dieses Usurpators seitdem regierten. Mit Japan, das damals von Bürgerkriegen zerfleischt wurde, gab die neue Dynastie 1460 alle Beziehungen auf. Als aber Hideyoshi ganz Japan unter seiner Herrschaft vereinigt hatte, verlangte er 1590 von K. Zeichen der Unterwürfigkeit. Da diese verweigert wurden, erfolgte 159298 eine zweimalige verwüstende Invasion japanischer Heere. K. mußte die Hafenstadt Fusan den Japanern überlassen und regelmäßig Tribut bringende Gesandtschaften ebensowohl nach Japan wie nach China senden. In den Kämpfen der Mandschus gegen die chinesischen Kaiser suchte sich K. neutral zu verhalten, zog sich aber zweimal, 1619 und 1627, Einfälle von Mandschuhorden bis in die Hauptstadt zu. 1637 übertrug es sein Abhängigkeitsverhältnis von den Ming-Kaisern auf die neue Dynastie. Seitdem blieb es traditionelle koreanische Politik, sich von allen Berührungen mit dem Ausland möglichst fern zu halten. Die Versuche Rußlands (1866), Amerikas (1871), Deutschlands (1872), Handelsverträge abzuschließen, schlugen fehl. Dagegen erreichte Japan durch Anerkennung Koreas als eines gleichgestellten souveränen Staates 1876 den Abschluß eines Freundschafts- und Handelsvertrages; erst 1882 folgten die europäischen Staaten und Amerika (Deutschlands Vertrag mit K. datiert vom 26. Nov. 1883). Seitdem wurde der Palast des willensschwachen Königs Li Hui der Tummelplatz der schlimmsten Intrigen zwischen den japanfreundlichen und reformierenden Staatsmännern, die sich lange um Tai Won Kun, den Vater des Königs, scharten, und den chinafreundlichen, konservativen Gefolgsleuten der Familie Min, zu der auch die energische Königin gehörte. 1885 trafen China und Japan das Abkommen von Tiëntsin, wonach beide Mächte K. zur Bildung einer nach europäischem Muster eingerichteten Armee veranlassen und im Fall neuer Unruhen nur gemeinschaftlich einschreiten wollten. Als aber eine Revolutionspartei (Tong-haks oder Togakuto), die das Beamtenunwesen bekämpfte, 1894 bedenkliche Fortschritte machte, wandte sich der König Li Hui um Hilfe an China, das sofort Truppen schickte. Doch Japan kam ihm im Juni zuvor, besetzte Chemulpo und Söul, unterdrückte den Aufstand und zwang den König, in seinem Reiche wichtige Reformen durchzuführen, namentlich der Beamtenkorruption entgegenzutreten. Die inzwischen auf K. gelandeten Chinesen wurden durch das Gefecht von Asan (25. Juli) und die Schlacht bei Phjöngjang[492] (15.16. Sept.) sowie den Seesieg am Yalufluß (17. Sept.) vertrieben und darauf K. von den Japanern vollständig in ihre Gewalt gebracht. Der König, von dem japanischen Gesandten Inouye geleitet, erließ 8. Jan. 1895 eine Magna Charta von 14 Artikeln. Im Frieden von Schimonoseki wurde K. für völlig unabhängig erklärt, doch stand es fortan ganz unter japanischem oder russischem Einfluß. Die japanische Herrschaft machte sich durch überstürzte Reformen und die Übergriffe herübergeströmter Sōshi verhaßt. Die Königin benutzte deshalb 6. Juli 1895 die Abwesenheit des Grafen Inouye, um neue Minister zu ernennen und alle angestellten Japaner bis auf 50 zu entlassen. Die Rache der Japaner war barbarisch; mit Wissen des Gesandten Miura, nach einem von dem Sekretär Sugimura ausgearbeiteten Plan, drangen sie in der Nacht vom 7. zum 8. Okt. mit Tai Won Kun in den Palast ein, töteten die Königin und verbrannten den Leichnam mit Petroleum. Solchen Freunden seines Landes gegenüber rettete sich der König 11. Febr. 1896 in die von russischen Marinesoldaten bewachte russische Gesandtschaft, wo er über ein Jahr residierte. Es war eine Zeit blindester, reaktionärer Mißregierung. Erst im März 1897 kehrte der König in seinen Palast zurück; zugleich wurde der am 28. Mai 1896 geschlossene japanisch-russische Vertrag über K. publiziert. Seitdem ist durch den verdienten Ratgeber M'Leavy Brown Ordnung in die Finanzen gebracht und manche Verbesserung in der Verwaltung eingeführt worden. Der Monarch nahm den Titel »Kaiser« an; aber zunächst wurde K. nur ein unselbständiger Pufferstaat zwischen Rußland und Japan. Durch Landkäufe an strategisch wichtigen Küstenpunkten (z. B. Masampho), durch Konzessionen zu Bahnbauten und gewerblichen Unternehmungen und durch persönlichen Einfluß auf den Kaiser suchte Rußland Fortschritte zu machen. Japan wirkte durch seinen Post- und Telegraphendienst in K., die Zahl seiner einwandernden Untertanen, die Tätigkeit seiner Angestellten und die Ordnung des Geldwesens im Handels- und Zollverkehr. Besonders seit Abschluß des englisch-japanischen Bündnisses überwog Japans Einfluß in allen Zweigen der Verwaltung. Rußlands Gegenzug, eine angeblich 1896 von dem in die russische Gesandtschaft geflüchteten Kaiser erteilte Konzession zum Holzfällen im Tal des Yaluflusses zu militärischen Festsetzungen zu entwickeln, führte in Verbindung mit seiner Weigerung, die festgesetzten Termine zur Räumung der Mandschurei innezuhalten, nach langen Verhandlungen in Petersburg zum russisch-japanischen Krieg. Chemulpo, der Hafen von Söul, wurde 8. Febr. 1904 der Schauplatz der Vernichtung zweier russischer Kriegsschiffe. Die Japaner besetzten die Hauptstadt, aus der sich der russische Vertreter Pavlow 12. Febr. entfernte. Durch das Vertragsprotokoll vom 23. Febr. 1904 wurde K. ein Vasallenstaat Japans. Vgl. Oppert, Ein verschlossenes Land. Reisen nach K. (Leipz. 1880); Griffis, Corea, the hermit nation (7. Aufl., New York 1904); Rosny, Les Coréens (Par. 1886); Carles, Life in Corea (Lond. 1888); Cavendish, Korea and the sacred White Mountain (das. 1894); Pogio, Korea (a. d. Russ., Wien 1894); v. Hesse-Wartegg, Korea (2. Aufl., Dresd. 1904); Chaillé-Long- Bey, La Corée (Par. 1894); Villetard de Laguérie, La Corée (das. 1898); Isabella Bird Bishop, Korea and her neighbours (Lond. 1898, 2 Bde.; neue Ausg. 1905); A. Hamilton, Korea (das. 1904; deutsch, Leipz. 1904); Dallet, Histoire del'Eglise de Corée (Par. 1874); J. Roß, History of Corea (Lond. 1880); die in der Kanzlei des russischen Finanzministeriums verfaßte »Beschreibung von K.« (Petersb. 1900, 3 Bde., enthält im 1. Kapitel eine Geschichte Koreas bis 1899); Courant, Bibliographie Coréenne (Par. 189397, 3 Tle.).
Buchempfehlung
Den Bruderstreit der Herzöge von Gothland weiß der afrikanische Anführer der finnischen Armee intrigant auszunutzen und stürzt Gothland in ein blutrünstiges, grausam detailreich geschildertes Massaker. Grabbe besucht noch das Gymnasium als er die Arbeit an der fiktiven, historisierenden Tragödie aufnimmt. Die Uraufführung erlebt der Autor nicht, sie findet erst 65 Jahre nach seinem Tode statt.
244 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro