Ostertag

[216] Ostertag, Robert, Tierarzt, geb. 24. März 1864 in Schwäbisch-Gmünd, studierte Tierheilkunde in Stuttgart, wurde 1884 Tierarzt daselbst, studierte dann Medizin in Berlin, wurde 1891 Professor der Seuchenlehre an der Tierärztlichen Hochschule in Stuttgart. 1892 Professor der Hygiene an der Tierärztlichen Hochschule und Leiter des Hygienischen Instituts dieser Hochschule in Berlin, auch Mitglied der Deputation für das Veterinärwesen und des Reichsgesundheitsrates. O. richtete das erste hygienische Institut an einer ärztlichen Hochschule ein, war bei der Schaffung der obligatorischen Fleischbeschau als Sachverständiger beteiligt und organisierte die Bekämpfung der Rindertuberkulose durch Ausmerzung der klinisch erkennbaren gefährlichen tuberkulösen Tiere (offene Tuberkulose) und durch tuberkulosefreie Aufzucht der Kälber. 1904 machte er eine Studienreise nach den Vereinigten Staaten. Er schrieb: »Handbuch der Fleischbeschau« (Stuttg. 1892, 5. Aufl. 1904); »Leitfaden für Fleischbeschauer« (Berl. 1903, 8. Aufl. 1904); »Bibliographie der Fleischbeschau« (Stuttg. 1905); »Untersuchungen über die klinische und bakteriologische Feststellung der Tuberkulose des Rindes« (Berl. 1905); »Das Veterinärwesen der Vereinigten Staaten von Nordamerika« (das. 1906). Auch gibt er die »Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene« (Berl., seit 1890) und mit Joest und Wolffhügel die »Zeitschrift für Infektionskrankheiten und Hygiene der Haustiere« (das., seit 1905) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 216.
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