[233] Ostróg, 1) Kreisstadt im russ. Gouv. Wolynien, früher Residenz des gleichnamigen polnischen Fürstengeschlechts (Fürsten Ostroshski), an der Mündung der Wil ja in den Goryn, mit Schloß, griech. Kloster, Progymnasium, 5 Kirchen und (1900) 12,642 Einw. (meist Juden). Die aus dem 9. Jahrh. stammende Stadt ist bekannt durch den Eifer ihrer Fürsten für die griechisch-katholische Kirche sowie durch die erste kleinrussische »Akademie« und die berühmte erste altslawische Bibelübersetzung, die 1581 hier gedruckt wurde. Nachdem die Stadt 1648 vom Kosakenhetman Bogdan Chmelnicky und 1655 von den Russen verwüstet worden, geriet sie in Verfall. Sie fiel 1795 an Rußland. 2) Dorf im preuß. Regbez. Oppeln, Landkreis Ratibor, an der Oder, nördlich bei Ratibor, hat eine kath. Kirche, Asphalt-, Dachpappen-, Zichorien-, Zigarren- und Essigfabrikation, Ziegelbrennerei und (1905) 4279 Einw., davon 79 Evangelische und 27 Juden.