Pacini

[293] Pacini (spr. -tschīni), 1) Giovanni, ital. Opernkomponist, geb. 17. Febr. 1796 in Catania, gest. 6. Dez. 1867 in Pescia, Schüler von Marchesi und Mattei in Bologna und Furlanetto in Venedig, debütierte 1813 mit der Oper »Annetta e Lucindo« in Mailand und erlangte besonderes Renommee durch seine zierlich angelegten Arietten (man nannte ihn den maestro delle Cabalette). Die besten seiner ungefähr 90 Opern sind: »Saffo« (1840), »Medea« (1843), »La regina di Cipro« (1846) und »Niccolò de' Lapi« (1873 ausgeführt). Außerdem schrieb P. 35 Oratorien und Kantaten, viele Messen etc. sowie eine Anzahl theoretische und historische Lehrbücher für die von ihm begründete Musikschule in Lucca. Vgl. seine Autobiographie: »Le mie memorie artistiche« (Flor. 1865; fortgesetzt von Cicconetti, Rom 1872; auch hrsg. von Magnan, Flor. 1873).

2) Filippo, Anatom, geb. 25. Mai 1812 in Pistoja, studierte in Florenz und Pisa, dozierte dann über 40 Jahre in der medizinischen Fakultät zu Florenz und starb daselbst 9. Jan. 1883. Er entdeckte 1835 die nach ihm »Pacinische Körperchen« benannten, aber schon von A. Vater (geb. 1684, gest. 1751 als Professor der Anatomie in Wittenberg) aufgefundenen Nervenendigungen (s. Haut, S. 903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 293.
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