Palāver

[325] Palāver (engl., vom portug. palavra, »Wort, Sprache«), Bezeichnung für die Zusammenkünfte vor allem dee westafrikanischen Völkerstämme (im O. gebraucht man das Wort Schauri), um unter Vorsitz der Häuptlinge gemeinsame Angelegenheiten, Kriegszüge, Rechtsangelegenheiten etc. zu besprechen. In der neuern Literatur verwendet man das Wort P. dann ganz allgemein für alle Verhandlungen von Weißen mit Angehörigen von Naturvölkern. In vielen Teilen West- und Zentralafrikas (Kamerun, dem Kongobecken, bei den Niam-Niam etc.), aber auch auf Neuguinea, den Neuen Hebriden etc. bedient man sich eigentümlich kombinierter Schallsignale, die, auf laut klingenden Holztrommeln von Niederlassung zu Niederlassung wiederholt, eine ziemlich entwickelte Schalltelegraphie darstellen und die Stammesangehörigen unter gleichzeitiger Verständigung, um was es sich handelt, in großer Schnelligkeit zusammenrufen. S. Trommelsprache.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 325.
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