Pamphylĭen

[349] Pamphylĭen, im Altertum Landschaft Kleinasiens (s. Karte »Römisches Reich«), umfaßte die schmale, 70–80 km lange Küstenebene zwischen Lykien und Kilikien am Pamphylischen Meer (Golf von Adalia), die geschichtlich keine große Rolle gespielt hat. Wenige Meilen von der Küste erhebt sich der Taurus. Flüsse sind: Katarrhaktes, der östlich von Attaleia (Adalia) in vielen Armen mündet (jetzt Duden), Kestros (Aksu), Eurymedon (Köprüsu) und Melas[349] (Manawgatsu). Die Bewohner des Landes, eine Mi schung von Ureinwohnern, unter denen die kilikischen Elemente überwogen, mit eingewanderten Griechen, teilten die Schicksale des übrigen Kleinasien unter lydischer, persischer, makedonischer und syrischer Herrschaft. 103 v. Chr. besetzten es die Römer und vereinigten es mit der Provinz Kilikien; eigentliche Provinz wurde es erst unter Vespasian 74 n: Chr. In ihren Sitten hatten die Pamphyler viel Ähnlichkeit mit den Kilikern; sie trieben in Gemeinschaft mit ihnen Seeraub. Städte waren: Attaleia (Adalia) und Side (Eski Adalia) am Meer; Perge (im NO. von Adalia); östlich davon Syllion; Aspendos am Eurymedon. Vgl. Graf Lanckoronski, Städte Pamphyliens und Pisidiens (Bd. 1, Wien 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 349-350.
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