[362] Pankreatīn, aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) des Schweines oder des Rindes dargestelltes flüssiges oder festes Präparat, das wie Bauchspeichel wirkt und arzneilich benutzt wird. Leube, der 1872 das Pankreas in die Therapie einführte, benutzte es zu ernährenden Klistieren; gegenwärtig gibt man es bei Krankheiten, bei denen die Funktion des Bauchspeichels ungenügend zur Geltung kommt, namentlich bei Verdauungsstörungen verschiedensten Ursprungs und in erster Linie bei atonischer Dyspepsie; dann auch bei Rachitis, Skrofulose, Zuckerharnruhr, Fettdiarrhöen, Anämie, Chlorose, Leukämie und bei den Anfangs- und Endstadien der Tuberkulose sowie in der Rekonvaleszenz nach fieberhaften Krankheiten. Vgl. Leube, Über die Ernährung der Kranken vom Mastdarm aus (Leipz. 1872); Engesser, Das Pankreas (Stuttg. 1877).