Parmelĭa

[461] Parmelĭa Ach. (Schildflechte, Schüsselflechte), Gattung der Laubflechten mit laubartigem, viellappigem, an der Unterseite mittels Haftfasern befestigtem Thallus und schild- oder schüsselförmigen Apothecien mit einzelligen oder zweikammerigen Sporen, häutige oder lederartige, zentrifugal wachsende, weißliche, graue, braune, schwarze, gelbe oder grünliche Flechten auf Baumrinden und Steinen. Den Bäumen werden sie, wenn sie überhandnehmen, schädlich (s. Baumkrätze). P. saxatilis Ach. (Imbricaria saxatilis Körb.), mit bis fußgroßem, hellgrauem oder grünlichem, netzförmig grubigem, unterseits schwarzem Thallus und braunen Apothecien, gemein an Bäumen, altem Holz, Steinen und Felsen, wurde früher, da sie auch auf halb verwitterten Knochen wächst, besonders von Menschenschädeln gesammelt und als Hirnschädelmoos (Muscus cranii humani) gegen Epilepsie gebraucht. P. olivacea Ach. (I. olivacea DC., s. Tafel »Flechten I«, Fig. 11), mit 5–15 cm großem, meist kreisrundem, breitlappigem, strahlig gefaltetem, olivenbraunem Thallus und gleichfarbigen oder dunklern Apothecien, wächst in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika an Baumstämmen und Zäunen. P. parietina, s. Physcia.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 461.
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