Parmenĭdes

[461] Parmenĭdes, der bedeutendste der eleatischen Philosophen, von Elea in Unteritalien, kam wahrscheinlich gegen 460 mit seinem Schüler Zenon (s. d.) nach Athen. Seine einzige Schrift war ein philosophisches Lehrgedicht in epischem Versmaß und ionischem Dialekt, dessen zahlreiche Fragmente von Karsten (in »Philosophorum graecorum reliquiae«, Bd. 1, Teil 2, Amsterd. 1835) und von SteinSymbola philologorum Bonnensium in honorem Ritschelii«, Leipz. 1864–67), Dürr in Diels' »Parmenides, griechisch und deutsch« (Berl. 1897) und zuletzt in dessen »Poetarum philosophorum fragmenta« (das. 1901) gesammelt sind. Die Lehre des P. schließt sich an die des Xenophanes (s. d.) an und teilt mit dieser die Tendenz, alle Vielheit und Veränderlichkeit des Seins, also das Werden, zu leugnen und alles auf Eins zurückzuführen, das aber nicht als abstrakter Begriff, sondern als materiell, kugelrund, zu denken ist. Unter den Schülern des P. ist nach Zenon der bedeutendste Melissos (s. d.). Vgl. Vatke, Parmenidis Veliensis doctrina (Berl. 1864); Patin, P. im Kampfe gegen Heraklit (Leipz. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 461.
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