Pernau [2]

[599] Pernau (russ. Pernow), Kreisstadt im russ. Gouv. Livland, an der Mündung des gleichnamigen Flusses und an der Schmalspurbahn P.-Walk, hat 2 lutherische und eine griechisch-orthodoxe Kirche, ein Gymnasium, ein Schloß, ein Zollamt, einen Hafen, ein besuchtes Seebad, mehrere Fabriken, darunter in der Nähe von P. die große Zellstoffabrik Waldhof, eine Gründung der Mannheimer Fabrik gleichen Namens, und (1897) 12,856 Einw. Die Ausfuhr (Getreide und Flachs) betrug 1902: 4,315,662 Rubel, die Einfuhr 554,498 Rubel; es liefen 94 Schiffe von 58,564 Reg.-Ton. ein. P. ist Sitz eines deutschen Konsuls. – P., 1251 zuerst genannt, war Deutschordenskomturei; die deutsche Stadt entstand 1265, sie gehört seit 1710 zu Rußland. Von 1699–1710 befand sich hier die Dorpater Universität. Vgl. Rußwurm, Alt-Pernau (Reval 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 599.
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