Phallus

[756] Phallus L. (Gichtschwamm, Eichelpilz, Eichelschwamm), Pilzgattung aus der Reihe der Basidiomyzeten, der Ordnung der Gastromyzeten und der Familie der Phallazeen, mit einem anfangs eiförmigen Fruchtkörper, dessen äußere Peridie unregelmäßig napfförmig sich öffnet, während die innere zuerst als zusammenhängende Haut die Gleba und deren Stiel umschließt; indem der Stiel sich streckt, zerreißt die innere Peridie, und die glocken- oder kopfförmige Gleba wird emporgehoben, wobei der Schleim mit den Sporen abtropft. P. impudicus L. (schamloser Gichtschwamm, Stinkmorchel), anfangs eiförmig, weiß (Hexenei, Teufelsei), später mit 10–16 cm hohem, weißem, zellig grubigem Stiel und glockenförmiger, runzelig aderiger, braungrüner Gleba, wächst im Sommer und Herbst in Wäldern, Weinbergen etc., streckt sich in wenigen Stunden bis zur vollen Höhe, heißt dann wegen der Ähnlichkeit mit einem männlichen Glied auch Ruten- oder Stertmorchel, riecht widerlich leichenartig und wird von den Hirten dem Weidevieh gegeben, um dessen Brunst zu verstärken. Früher benutzte man ihn bei Gicht zu Salben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 756.
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