[840] Phrynĭchos, 1) griech. Tragiker, aus Athen, gewann 511 v. Chr. seinen ersten dramatischen Sieg und starb in hohem Alter um 470 in Sizilien. In seinen Tragödien überwog das melodramatische Element und, anstatt des gesprochenen Trimeters, der vom Tanz begleitete trochäische Tetrameter. Er behandelte auch Ereignisse der Zeitgeschichte, so »Die Eroberung von Milet« (durch die Perser), bei deren Ausführung die Zuhörer in Tränen zerflossen, so diß er mit 1000 Drachmen bestraft wurde, weil er an das Unglück des Vaterlandes erinnert hatte, und die Schlacht bei Salamis in den 478 aufgeführten »Phönissen«, dem Vorbilde der »Perser« des Äschylos. Sammlung der Fragmente bei Nauck, »Tragicorum graecorum fragmenta« (2. Aufl., Leipz. 1888). 2) Dichter der alten attischen Komödie, aus Athen, Zeitgenosse des Aristophanes, mit dessen »Fröschen« 405 v. Chr. seine »Musen« über die Bühne gingen. Sammlung der Bruchstücke bei Kock, »Comicorum atticorum fragmenta«, Bd. 1 (Leipz. 1880). 3) P. griech. Sophist aus Bithynien, um 180 n. Chr., verfaßte ein »Sophistisches Rüstzeug« betiteltes lexikalisches Werk in 37 Büchern, das den Redner zum mustergültigen attischen Ausdruck in den verschiedenen Stilgattungen anleiten sollte. Erhalten sind davon nur dürftige Auszüge, so eine »Auswahl attischer Verba und Nomina« (hrsg. von Lobeck, Leitz. 1820, und Rutherford, Lond. 1881).