Plattensee

[28] Plattensee (magyar. Balaton), der größte See Ungarns und Mitteleuropas, 130 m ü. M., dehnt sich zwischen den Komitaten Zala, Veszprim und Somogy von SW. gegen NO. in gestreckter Form aus, ist 76 km lang, umfaßt 690 qkm (12,5 QM.) und wird von der felsigen Halbinsel Tihany, die ihn bis auf 1,5 km einengt. in ein größeres südliches Becken von 6–7 km Breite und in ein nördliches von 12 km Breite geteilt. Seine größte Tiefe beträgt 45 m, meist aber nur 7–12 m. Auf der nördlichen Seite wird er von den vulkanischen Bergen des Bakonywaldes und Weingeländen begrenzt, wogegen am südlichen (Somogyer) Ufer sich sandige Flächen und Hügelland ausbreiten. Er hat ein bläuliches, salzhaltiges Wasser von 22° Sommerwärme, mit starkem Wellenschlag, ist fischreich und liefert namentlich den berühmten Fogas. Unter seinen Zuflüssen sind die bedeutendsten die Flüsse Zala und Tapolcza; zur Ableitung dient der Siokanal, der den P. mittels des Kapos mit der Donau verbindet. Als Badeorte sind am nördlichen Ufer Balaton Füred, Keszthely und Almádi, am südlichen Ufer Aliga, Siófok, Szántód, Földvár, Lelle, Boglár und Fonyód, als Ausflugsort die romantisch gelegene Benediktinerabtei Tihany zu nennen. Den Verkehr vermitteln 4 Dampfschiffe, am südlichen Ufer ziehen sich die Bahnlinien StuhlweißenburgGroß-Kanizsa und Balaton-Szent-György-Keszthely hin. Die römischen Schriftsteller nannten den P., ebenso wie den Neusiedler See, Peiso, die Slowenen nannten ihn Blato (soviel wie Sumpf), und hiervon stammt der deutsche und magyarische Name. Vgl. »Resultate der wissenschaftlichen Erforschung des Platten- (Balaton-) sees« (hrsg. von der königlich ungarischen geographischen Gesellschaft, Wien 1897 ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 28.
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