[53] Poa L. (Rispengras, Viehgras), Gattung der Gramineen, einjährige oder ausdauernde Gräser mit ziemlich großer, meist lockerer, selten ährenförmiger Rispe, kleinen, eiförmigen oder elliptischen, zwei- bis sechsblütigen Ährchen, spitzen Hüllspelzen und unbegrannten Deckspelzen. Etwa 100 Arten in allen gemäßigten und kalten Ländern. P. pratensis L. (gemeines Angergras, Wiesenrispengras, s. Tafel »Gräser III«, Fig. 6), ausdauernd, rasenbildend, mit unterirdischen Ausläufern, schmalen, flachen Blättern, findet sich weitverbreitet, bildet mit P. annua L. den grünen Rasenteppich auf Angern und ist als treffliches, nahrhaftes Untergras gleich gut für Schnitt und Weide. Es liebt gutes Erdreich und wird auf solchem bei Anlegung von Wiesen stets mit im Gemenge ausgesät. In Nordamerika ist es als Blaugras sehr geschätzt. Gebrauchswert der Samen 7 Proz. P. trivialis L. (gemeines Rispengras, s. Tafel »Gräser III«, Fig. 5) ist ausdauernd, rasenbildend, mit oberirdischen Ausläufern, grünen oder violettbunten Grasährchen, findet sich ganz allgemein verbreitet, besonders auf feuchtem Boden, ist ebenso trefflich zu verwerten wie das vorige und übertrifft an Futterwert alle andern Arten der Gattung. P. annua L. (kleines Angergras, Sommerrispengras, s. Tafel »Gräser III«, Fig. 8) ist einjährig, mit fingerhohen Blättern und handhohen Halmen; die Rispenäste gehen einzeln oder zu zweien[53] von der Spindel aus. Es findet sich sehr verbreitet, erscheint namentlich auch als Unkraut in Gärten und überzieht kräftige Äcker mit dichtem Rasen. Es wird vom Vieh sehr gern gefressen, eignet sich aber nicht für die Kultur, weil der Same zu ungleichzeitig reist. P. flabellata Hook. (Dactylis caespitosa Forst., Festuca flabellata Lam., Tussockgras), auf den Falkland-, Feuerlandinseln und auf den Kerguelen, bildet riesige, 2 m hohe Rasen mit fächerförmig gestellten Blättern.