Ponton

[152] Ponton (franz., spr. pongtóng, Brückenschiff), ein flaches, offenes Fahrzeug zur Herstellung von Pontonbrücken (s. Kriegsbrücken). Die Pontons haben etwa 10 m Länge bei 1,5 m Breite und 1 m Tiefe. Eiserne Pontons sind leichter als hölzerne, werden aber darin von den Segeltuchpontons mit Gerippe aus Holz und Wänden aus wasserdichtem Segeltuch übertroffen. Auch Aluminium wird erprobt. Ähnlich sind die zusammenlegbaren Faltboote (s. d.). Die Pontons werden auf Wagen (Hakets) in besondern Heeresabteilungen (Ponton- oder Brückentrains, Pontonkolonnen) mitgeführt. Die deutschen Pontons sind aus verzinktem Eisenblech, 7,5 m lang, 1,5 m breit, 0,81 m im Lichten hoch, 450 kg schwer, mit einem Rand (Schandeck) aus Eichenholz. – Pontons benutzt man auch zum Verschluß großer Schleusen und Docks, auch wohl zur Absperrung ganzer Wasserläufe. Schwimmpontons werden schwimmend von oben in einen Falz des Docks oder Schleusenhauptes hinabgesenkt, Schiebepontons werden aus einer neben dem Schleusenhaupt liegenden Kammer seitwärts vor die zu schließende Öffnung gezogen, außerdem benutzt man vollständig ausfahrbare Sperrschiffe, die sich, in eigens für den Zweck hergerichtetes Mauerwerk, vor die zu sperrende Öffnung legen. Das gewöhnlich eiserne Schwimmponton hat schiffartigen, selten kastenförmigen Querschnitt und ist im Kiel und am Vorder- und Hintersteven derartig gebaut, daß es sich in die Falze und an den Drempel des zu schließenden Schleusenhauptes anlegt und die Einfahrt dicht verschließt. Häufig wird die obere Breite des Pontons zur Überführung eines Weges benutzt. Schiebepontons haben immer kastenförmigen Querschnitt, sie gleiten auf in der Sohle des Pontonfalzes angebrachten Bahnen oder werden auf Rollen bewegt. Die Schwimmpontons und Sperrschiffe werden gesenkt, indem man Wasser in sie einströmen läßt. Soll der Verschluß geöffnet werden, so wird der Wasserballast mittels Pumpen zum Teil beseitigt. – In der Stereometrie nennt man P. bisweilen ein Prismatoid mit rechteckigen Grundflächen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 152.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: