[196] Portŭlaca L. (Portulak, Burzelkraut), Gattung der Portulakazeen, fleischige, kahle, verzweigte, niederliegende Kräuter mit abwechselnden oder fast gegenständigen, flachen oder stielrunden Blättern, einzeln oder in gedrängten Wickeln an der Spitze des Stengels oder der Zweige stehen den gelblichen oder roten Blüten, die sehr kurze Zeit blühen und sich dann wie eine Gallerte auflösen, und vielsamiger Kapsel, die sich mit einem Deckelchen (portula, Tür) öffnet. Mehr als 20 Arten in den Tropen und subtropischen Gegenden der Alten und der Neuen Welt, besonders zahlreich im tropischen Amerika. P. oleracea L. (gemeiner oder Kohlportulak, s. Tafel »Gemüsepflanzen III«, Fig. 4), eine einjährige Pflanze mit niederliegenden, 820 cm langen Stengeln und Ästen, sitzenden, verkehrt-ei- oder spatelförmigen, ganzrandigen, fleischigen Blättern und kleinen gelben oder gelblichweißen Blüten, ursprünglich der Alten Welt angehörig, jetzt kosmopolitisch, als Unkraut auf Garten land und Sandboden, wird in Gärten in mehreren Varietäten (P. sativa Haw.) häufig kultiviert. Die jungen, sehr saftigen Blättern werden als Zutat zu Salat, als Suppen kraut benutzt oder auch mit Essig eingemacht; ältere Blätter kocht man als Gemüse. Ehedem wurden Kraut und Same arzneilich benutzt. Mehrere Arten werden als Zierpflanzen kultiviert, besonders P. grandiflora Hook., einjährig, in Brasilien, mit dunkelgrünen, pfriemenförmigen Blättern und glänzend hellpurpur- oder karmesinroten, weißen oder gelben, auch gefüllten Blüten (Portulakröschen).