[219] Postgeneration, nach Roux die nachträgliche Ausbildung der fehlenden Körperhälfte an einem operativ erzeugten Halbembryo. Roux beobachtete, daß aus einem Froschei, wenn nach dessen erster Teilung eine der Furchungszellen durch Anstechen mit einer glühenden Nadel zerstört wurde, die nun allein übrigbleibende Furchungszelle im Laufe der weitern Entwickelung einen Halbembryo liefert, der unter normalen Verhältnissen einer der beiden seitlichen Körperhälften entspricht. Später kann dann aus diesem Halbembryo ein vollständiger Embryo hervorgehen. Ob eine solche P. nur dann erfolgt, wenn der Kern der geschädigten Zellen nicht getötet wurde, so daß es sich nur um eine durch den operativen Eingriff verlangsamte Entwickelung der geschädigten Hälfte handeln würde, oder ob unter Umständen die nicht geschädigte Hälfte ohne jede Beteiligung des Materials der andern Hälfte eine zweite Hälfte zu erzeugen vermag, wodurch dann die P. als eine Regeneration (s. d.) erscheinen würde, darüber gehen zurzeit die Ansichten noch auseinander. S. Entwickelungsmechanik. Vgl. Korschelt und Heider, Lehrbuch der vergleichenden Entwickelungsgeschichte der wirbellosen Tiere (2. Aufl., Jena 1903); Morgan, Die Entwickelung des Froscheies (deutsch von Solger, Leipz. 1904).