Solger

[579] Solger, Karl Wilhelm Ferdinand, Ästhetiker, geb. 28. Nov. 1780 zu Schwedt in der Ukermark, gest. 20. Okt. 1819 in Berlin, studierte in Halle und Jena die Rechte und unter Schelling Philosophie, schloß sich am letztern Ort und später in Berlin dem Kreis der Romantiker an, wurde 1809 Professor der Ästhetik in Frankfurt a. O., 1811 in Berlin. Außer seinem in Form der Platonischen Dialoge abgefaßten mystisch-dunkeln »Erwin. Vier Gespräche über das Schöne und die Kunst« (Berl. 1815, 2 Bde.; neue Ausg., das. 1907), in dem er die ästhetischen Prinzipien der romantischen Schule vertrat, der nicht ohne Wirkung auf Hegels Ästhetik gewesen ist, verfaßte er noch: »Philosophische Gespräche« (das. 1817) und eine geschätzte Übersetzung von Sophokles (das. 1808, 2 Bde.; 3. Aufl. 1837). Seine »Nachgelassenen Schriften und Briefwechsel« wurden von Tieck und Fr. v. Raumer (Leipz. 1826, 2 Bde.), seine »Vorlesungen über Ästhetik« von Heyse (Berl. 1829) herausgegeben. Offenbarung ist ihm Quelle der Religion und der Philosophie. Vgl. Reinh. Schmidt, Solgers Philosophie (Berl. 1841).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 579.
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