Pourbus

[243] Pourbus (spr. purbǖ), Frans, der Ältere, niederländ. Maler, geb. 1545 in Brügge, gest. 19. Sept. 1581 in Antwerpen, war Schüler seines Vaters Peeter und seit 1562 des Frans Floris und wurde 1569 in die Lukasgilde in Antwerpen aufgenommen. Er hat vorzugsweise Bildnisse von kräftiger, klarer Färbung gemalt (viele in den Galerien von Brüssel, Berlin, Wien und Dresden und in englischen Privatsammlungen, Selbstbildnis in den Uffizien zu Florenz), seltener geschichtliche Bilder (Christus unter den Schriftgelehrten in St. Bavo zu Gent). – Frans, der Jüngere, Sohn und Schüler des vorigen, geb. 1570 in Antwerpen, gest. im Februar 1622 in Paris, wurde 1591 in die Lukasgilde aufgenommen, ging dann nach Italien, wo er seit 1600 Hofmaler des Herzogs von Mantua war, und 1610 nach Paris, wo er unter Heinrich IV. und Ludwig XIII. viel beschäftigt wurde. In seinem Kolorit zeigt er italienischen Einfluß. Im Louvre befinden sich von ihm ein Abendmahl, Franz von Assisi und vier Bildnisse, darunter zwei Heinrichs IV. Vgl. Kervyn de Volkaersbekes, Les P. (Gent 1870).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 243.
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