Schriftgelehrte

[41] Schriftgelehrte (hebr. Soferim, im Alten Testament Schreiber, mit schriftlichen Geschäften betraute Beamte) nennt man vorwiegend die in den ersten Jahrhunderten des zweiten jüdischen Staatslebens wirkenden Schrifterklärer und Gesetzeslehrer, die durch Esra und die »Männer der großen Versammlung« (Kenesseth hagedola) vertreten waren, durch selbständige Anordnungen (Takkanot) das mosaische Gesetz schützten und die Weiterbildung der sogen. mündlichen Lehre den neuen staatlichen Verhältnissen entsprechend unternahmen. Im Neuen Testament sind S. und Pharisäer meist zusammen genannt als religiöse Führer des Volkes und Gesetzesautoritäten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 41.
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