Prestel

[291] Prestel, Johann Amadeus (Gottlieb), Maler und Kupferstecher, geb. 18. Nov. 1739 in Grönenbach bei Kempten, gest. 5. Okt. 1808 in Frankfurt a. M., war anfangs Schreiner, ging 1760 nach Venedig, wo er sich bei Nogari und J. Wagner in der Kunst ausbildete, dann nach Rom, wo er vier Jahre lang nach der Antike studierte. Von 1769–75 war er in Nürnberg ansässig, zeichnete dann eine Zeitlang bei Lavater in Zürich Bildnisse und kehrte darauf nach Nürnberg zurück, wo er Handzeichnungen berühmter Meister in Kupferstich und später auch farbig nachbildete. In diesen Nachbildungen liegt seine Bedeutung. Er gab nacheinander das Schmidtsche Kabinett (30 Blätter, 1779), das Praunsche Kabinett (48 Blätter, 1780) und das Kleine Kabinett (36 Blätter, 1782) heraus; ein viertes erschien erst nach seinem Tode. 1783 siedelte er nach Frankfurt a. M. über.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 291.
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