Programmusik

[369] Programmusik, eine Musik, welche die Möglichkeit der Erweckung bestimmter Assoziationen durch die Tonbewegungen und Klangfarben zur musikalischen Wiedergabe poetischer Ideen ausnutzt. Die P. ist daher nicht sowohl spontaner Empfindungsausdruck als eine übertragene Anwendung der musikalischen Mittel (Charakteristik, Tonmalerei), eine besondere Kunstgattung, der die Berechtigung nicht abgesprochen werden kann, die aber gegenüber der absoluten Musik nicht einen höhern, sondern einen sekundären Rang einnehmen kann. Die Idee der P. ist alt (vgl. Tonmalerei), wurde aber erst in neuerer Zeit (durch Berlioz, Liszt, R. Strauß) zu größerer Bedeutung gebracht und wohl gar als Prinzip alles Musikschaffens aufgestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 369.
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