[406] Provins (spr. -wäng), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Seine-et-Marne, 90136 m ü. M., an der Voulzie und der Ostbahn, besteht aus der alten Oberstadt und der neuen Unterstadt, hat mittelalterliche Festungsmauern, einen seltsam geformten Wartturm (12. Jahrh.), eine Kirche St.-Quiriace aus dem 12. und 13. Jahrh., zwei andre alte Kirchen, eine Schloßruine, ein Denkmal der 1870/71 Gefallenen, ein Spital (ehemaliges Kloster aus dem 13. Jahrh.), ein Handelsgericht, Collège, eine Bibliothek von 20,000 Bänden, ein Museum, eine eisenhaltige Mineralquelle (78°), berühmte Rosenzucht (»Provinzrosen«), Fabrikation von Porzellan, Glas, Pianos und Zucker, Gerberei, Handel mit Getreide, Vieh etc. und (1901) 8542 (als Gemeinde 8794) Einw. P. war im Mittelalter sehr bedeutend und gehörte zur Champagne; es hatte in den Kriegen gegen die Engländer und den Religionskriegen viel zu leiden und wurde 1592 von Heinrich IV. erobert.