Puget

[441] Puget (spr. püschä), Pierre, franz. Maler und Bildhauer, geb. 1622 in Château-Follet bei Marseille, gest. 1694 in Marseille, wurde Bilbschnitzer und begab sich über Florenz nach Rom, wo er sich bei P. da Cortona auch der Malerei widmete. 1643 ging er nach Toulon, wo er für den Schiffbau tätig war. Er führte ein sehr unstetes Leben, arbeitete nacheinander in Rom, Marseille, Paris und Genua und ging 1669 wieder nach Toulon, wo er Direktor der Schiffsverzierungen wurde. Seine künstlerische Bedeutung liegt in seinen plastischen Werken, die höchst malerisch angelegt und in der Bewegung kühn und leidenschaftlich, zum Teil aber übertrieben und theatralisch sind. Seine Hauptwerke (die Gruppen: Milon von Kroton mit dem Löwen und Perseus befreit die Andromeda [s. Tafel »Bildhauerkunst XI«, Fig. 5], der ruhende Herkules, das Hochrelief Alexander und Diogenes) befinden sich im Louvre zu Paris. Der sämtliche Werke in Originalen oder Reproduktionen enthaltende Pugetsaal im Museum zu Marseille wurde 1906 durch die Ricardsche Sammlung (darunter auch Bilder und Zeichnungen) sehr bereichert. Vgl. L. Lagrange, Pierre P. (Par. 1868); Ginoux, Annales de la vie de Pierre P. (das. 1894); Auquier, Pierre P. (das. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 441.
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