Rákóczimarsch

[581] Rákóczimarsch, der Nationalmarsch der Ungarn, von einem unbekannten Komponisten, angeblich Lieblingsmarsch Franz Rákóczis II. (der ihn, wie erzählt wird, auf der Rückkehr aus der unglücklichen Schlacht bei Zsibo 1705 von dem Zigeuner Michael Barna zuerst spielen hörte), ward von Wenzel Ruziczka (gest. 1823 in Wien) nach dem Originalsatz, den derselbe als Militärkapellmeister in Veszprim hatte kennen lernen, in die heutige Fassung gebracht und hat in dieser seine Verbreitung gefunden. Den Originalsatz gab G. Mátray (Wien 1825) heraus. Orchestrale Bearbeitungen des ergreifenden Musikstücks in größtem Umfang lieferten H. Berlioz (in der »Damnation de Faust«) und Fr. Liszt. In der Revolution von 1848 und 1849 übte der R. eine ähnliche Wirkung aus wie die Marseillaise in Frankreich und war deshalb längere Zeit streng verpönt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 581.
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