Rösicke

[155] Rösicke, 1) Richard, deutscher Politiker, geb. 24. Juli 1845 in Berlin, gest. 21. Juli 1903, lernte 1861 bis 1864 als Kaufmann in Frankfurt a. M., übernahm 1864 die Leitung der Schultheißschen Brauerei in Berlin, erwarb 1877 die Brauerei zum Waldschlößchen in Dessau, wo er zum Kommerzienrat ernannt wurde, wandelte beide in eine Aktiengesellschaft um und leitete diese. 1890 in Dessau in den Reichstag gewählt, schloß er sich anfangs keiner Fraktion, später der Freisinnigen Vereinigung an. Vgl. Art'l, Richard R. (Berl. 1904).

2) Gustav, deutscher Politiker, Bruder des vorigen, geb. 15. Juli 1856 in Berlin, studierte 1876–81 die Rechte, ward 1886 Gerichtsassessor und bewirtschaftet seit 1889 sein Rittergut Görbersdorf bei Dahme in der Mark. Er schloß sich der agrarischen Bewegung an, ward 1893 zweiter Vorsitzender des Bundes der Landwirte, dessen Leiter er 1898 im Verein mit Freiherrn von Wangenheim (s. d.) wurde, und gehörte 1898–1903 und seit 1907 dem Reichstag an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 155.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: