[230] Rüdersdorf, Dorf im preuß. Regbez. Potsdam, Kreis Niederbarnim, an der Staatsbahnlinie Fredersdorf-R., hat eine Erziehungsanstalt für verwahrloste Mädchen, eine Oberförsterei und (1905) 3142 fast nur evang. Einwohner. Dabei die Gemeinde R.-Kalkberge, aus den Kolonien Altegrund, Hinterberge und Landhof gebildet, hat eine evang. Kirche, ein Amtsgericht, ein Bergrevier, eine Berginspektion, Schiffbau, Zementfabrikation, Schiffahrt und (1905) 3142 Einw. Die Rüdersdorfer Kalkberge, aus der Umgegend nur wenig hervortretend, enthalten ein bedeutendes Muschelkalksteinlager der Triasformation, in dessen Brüchen (zu 3/4 dem Staate, zu 1/3 der Stadt Berlin gehörig) etwa 1200 Arbeiter beschäftigt werden. Mit der Spree stehen die Kalksteinbrüche durch die Rüdersdorfer Gewässer in Verbindung, die bei einer mittlern Tiefe von 2 m auf 9 km schiffbar sind. In der Umgegend viele große Ziegeleien. Vgl. Eck, R. und Umgegend, eine geognostische Monographie (Berl. 1872); Hanraths, Die Kalksteinbrüche bei R. (das. 1899).