[548] Radecke, Robert, Komponist, geb. 31. Okt. 1830 in Dittmannsdorf bei Waldenburg in Schlesien, erhielt seine Ausbildung 184851 am Konservatorium zu Leipzig, wurde 1853 Chor- und Musikdirektor am Stadttheater daselbst und siedelte dann nach Berlin über, wo er 1859 zum königlichen Musikdirektor ernannt wurde und 186386 als dritter Kapellmeister an der königlichen Oper tätig war. 188388 war R. artistischer Direktor des Sternschen Konservatoriums, 1892 wurde er als Nachfolger Haupts Direktor des Königlichen Instituts für Kirchenmusik. Als Komponist ist er besonders durch mehrere Hefte Lieder in weitern Kreisen beliebt geworden, während seine größern Kompositionen für Orchester, Chorgesang, Klavier, ein Liederspiel: »Die Mönkguter«, etc. nur Achtungserfolge hatten. Sein älterer Bruder, Rudolf R., geb. 6. Sept. 1829, gleichfalls Schüler des Leipziger Konservatoriums, seit 1859 Musiklehrer und Gesangvereinsdirigent in Berlin, starb daselbst 15. April 1893.