Rainald von Châtillon

[577] Rainald von Châtillon, Fürst von Antiochia, ein tapferer, aber gewalttätiger französischer Ritter, der 1152 durch Vermählung mit der Fürstin Konstantia von Antiochia bis 1163 Fürst von Antiochia wurde. Er machte 1159 einen Raubzug gegen Cypern, wurde aber von dem griechischen Kaiser Manuel zum Abzug und zur Unterwerfung gezwungen, geriet 1160 in die Gefangenschaft der Seldschuken, machte nach seiner Befreiung verwegene Streifzüge bis nach Ägypten und Arabien, schlug einen Angriff Saladins auf die Burg Krak (Petra) 1183 ab, veranlaßte durch die Plünderung einer Karawane, bei der sich Saladins Schwester befand, im Frühjahr 1187 den Angriff Saladins auf das Königreich Jerusalem, wurde aber in der Schlacht bei Hittin 4. Juli 1187 gefangen und von Saladin, der ihm den Tod geschworen hatte, mit eigner Hand niedergehauen. Vgl. Röhricht, Geschichte des Königreichs Jerusalem (Innsbr. 1897); Schlumberger, R. de Châtillon (Par. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 577.
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