Rethel

[827] Rethel (spr. retell), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Ardennen, an der Aisne, dem Ardennenkanal und der Ostbahn, hat eine Kirche St. Nikolaus (teilweise aus dem 13. Jahrh.), ein geistliches Collège, eine Ackerbauschule, eine Ackerbau- und Gewerbekammer, bedeutende Schafwollindustrie, Fabrikation von Ackergeräten, Pelzwarenmanufaktur, lebhaften Handel und (1901) 6379 Einw. – R. entstand neben einem römischen Kastell (Castrum Retectum) und war die Hauptstadt der Landschaft Rethelois. König Heinrich III. erhob 1581 R. zugunsten Karls von Gonzaga, Herzogs von Nevers, zu einem Herzogtum, das später durch Kauf an Mazarin überging. Dieser vermachte es 1661 dem Gemahl seiner Nichte Hortensia, Mancini, Herzog von Mazarin. Vgl. Caruel, Essai sur R. (Rethel 1891); Saige und Lacaille, Trésor des chartes du comté de R. (Bd. 1 und 2, Par. 1902–04).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 827.
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