Rila Planina

[936] Rila Planina, höchster Gebirgsstock und wichtigstes hydrographisches Quellgebiet der Balkanhalbinsel (Mussala 2930 m, viele andre Gipfel über 2400 m), im NW. des Rhodopegebirges an der bulgarischen Grenze südlich von Samakow, vorzugsweise aus Graniten und kristallinischen Schiefern aufgebaut, mit echtem Hochgebirgscharakter. Der dichte Waid besteht in den untern Lagen aus Eichen, Linden, Hainbuchen und Buchen, von 1000 m ab aus Nadelwald, der bis 1300 m noch mit Buchen gemischt ist. Die Baumgrenze liegt bei 2000 m. Am Südabhang das berühmte Rilokloster, das alte Skombroskloster, neben den Athosklöstern das größte und schönste Kloster der Balkanhalbinsel. Die R. verliert ihre Schneedecke nur im Hochsommer für wenige Wochen, ist aber reich an Spuren einer frühern Vergletscherung, die vor allem durch alte, bis 1900 m herabreichende Moränen und durch 102 kleine Meeraugen angedeutet werden. Vgl. Cvijić, Das Rilagebirge und seine ehemalige Vergletscherung (in der »Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin«, 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 936.
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