Rohrscheidt

[63] Rohrscheidt, Kurt von, juristischer Schriftsteller und Dichter, geb. 23. Nov. 1857 in Lützen, lebt als Regierungsrat in Merseburg. Auf dem Gebiete des Gewerberechts veröffentlichte er das Quellenwerk »Vom Zunftzwang zur Gewerbefreiheit« (Berl. 1898), dem eine kleinere Monographie: »Die Polizeitaxen und ihre Stellung in der Reichsgewerbeordnung« (das. 1893), vorausgegangen war, ferner Kommentare der Viehseuchengesetze (Berl. 1895), des Lehrerbesoldungsgesetzes vom 3. März 1897 (3. Aufl., Leipz. 1897), des Innungs- und Handwerkergesetzes vom 26. Juli 1897 (2. Aufl., das. 1898), der preußischen Pfarrbesoldungsgesetze vom 2. Juli 1898 (2. Aufl., das. 1898), des Lehrerreliktengesetzes vom 4. Dez. 1899 (das. 1900), des Fleischbeschaugesetzes vom 3. Juni 1900 (2. Aufl., das. 1902), des Kinderschutzgesetzes vom 30. März 1903 (Berl. 1903), des Schulunterhaltungsgesetzes vom 28. Juli 1906 (das. 1906). Endlich bearbeitete er einen großen Kommentar der Reichsgewerbeordnung (Leipz. 1900, Nachtrag 1904) und gibt seit 1902 in Berlin das »Preußische Volksschularchiv« und das »Gewerbearchiv für das Deutsche Reich« heraus. Daneben hat er sich auch als Erzähler und Dichter vorteilhaft bekannt gemacht mit den feinsinnigen Märchen: »Am deutschen Herd« (Halle 1880), »Sinnen und Weben« (das. 1883), »Am Märchenbrunnen« (das. 1893), einem Band »Gedichte« (Großenhain 1894), der allegorischen Dichtung »Satans Erlösung« (Leipz. 1894), »Armin und Thusnelda«, Heldenlieder (Halle 1897), »Burenlieder« (das. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 63.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: