Roller [5]

[68] Roller, Heinrich, Erfinder eines Stenographiesystems, geb. 10. März 1839 in Berlin, war zunächst Tischler, erlernte 1859 die Arendssche Stenographie und ist seit 1863 in Berlin als praktischer Stenograph, Sekretär und Schriftsteller tätig. Seine »Ausgewählten Gedichte« erschienen 1889 (Berlin). Aus seinem Bestreben, die Arendssche Stenographie zu vereinfachen und zu verbessern, entstand 1875 sein eignes Stenographiesystem (vgl. Stenographie). Dasselbe ist neben andern Systemen in Baden und Württemberg zum fakultativen Schulunterricht zugelassen und auf die bedeutenden fremden Sprachen übertragen. Es wird vom Hauptverband für Rollersche Weltkurzschrift (gegründet 1886) sowie im J. 1905 von 162 Vereinen mit 3181 Mitgliedern vertreten. Ein Teil der Rollerschen Schule schloß sich 1898 der sogen. Nationalstenographie (s. Kunowski) an. Vgl. Roller, Lehrgang (64. Tausend, Berl. 1904) und Praktische Kürzungen (2. Aufl., das. 1894); Feigenspan, Geschichte der Rollerschen Stenographie (Leipz. 1900); Lay, Schule und Stenographie (Pforzh. 1895); »Kalender für Anhänger der Rollerschen Weltkurzschrift« (jährlich, Berlin).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 68.
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