Rops

[135] Rops, Félicien, belg. Maler, Radierer und Steinzeichner, geb. 10. Juli 1833 in Namur, gest. 24. Aug. 1898 in Essonnes (Seine-et-Oise), war erst Jurist, begann dann, nachdem er ein großes Vermögen durchgebracht, Karikaturen für den »Uylenspigel« und andre Witzblätter zu zeichnen, malte und aquarellierte daneben und fand schließlich sein eigentliches Feld in der Radierung. R. ist einer der zynischsten aller modernen Künstler. Während seine Gegner in ihm nur den Pornographen sehen, wollen seine Anhänger glauben machen, daß ihm die Gemeinheit nur ein Mittel zu höhern Zwecken gewesen sei. Die Wahrheit ist, daß er einer der erfindungsreichsten und gewandtesten Zeichner und einer der größten graphischen Techniker der modernen Kunst war, daß diese außerordentliche Begabung auch viele der unflätigsten Blätter künstlerisch interessant macht, während andre allerdings lediglich dem Sinnenkitzel dienen. Übrigens finden sich unter den Nummern seines Werkes auch viele durchaus unanstößige Blätter. Die berühmtesten Serien sind die »Diaboliques« und die »Sataniques«. Von seinen Ölbildern und Aquarellen, unter denen sich auch viele Landschaften befinden, seien Erwischt ! (L'Attrapade, Museum in Brüssel), die Absinthtrinkerin, die Versuchung des heil. Antonius genannt. Vgl. Ramiro, Catalogue descriptif et analytique de l'œuvre gravé de Félicien R. (2. Aufl., Par. 1894, Supplement 1895) und Félicien R. graveur (das. 1905); Huysmans u.a., F. R. et son œuvre (das. 1896); Kahn, F. R. et son œuvre (das. 1906); Blei, Félicien R. (Berl. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 135.
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