Sainte-Marie

[434] Sainte-Marie (S. de Madagascar, bei den Eingebornen Nossi Boraha [Burrah], das Nossi Ibrahim der alten Geographen), franz. Insel (seit 1815) östlich von Madagaskar, zwischen 16°40´ und 17°8´ südl. Br., 55 km lang und 4 km breit, 150 (nach andern 165) qkm mit (1903) 4967 Bewohnern (Sakalawen; nur 10 Fremde), erzeugt Zuckerrohr, Vanille, Kaffee, Kokosnüsse und Nelken (letztere ausgeführt). Sitz der Verwaltung ist Ambodifotra an der Bai von Il ot Madame; vorgelagert ist die Ilot Madame (380 m lang), die mit der Hauptinsel einen natürlichen, wenn auch verschlammten Hafen bildet, und auf der sich Kaserne, Hospital, Artilleriemagazine, Kohlendepot und Schiffswerften mit Kais für mittlere Schiffe befinden. Hier wie an der Südspitze Pointe Blevec (auf der Ile aux Nattes) und der Nordspitze Pointe Albrand sind Leuchtfeuer. Die Bewässerung der Insel ist nicht schlecht, wohl aber der Gesundheitszustand wegen vieler Moräste. Auf der Südostseite, wo Sahasifotra liegt, ziehen sich Korallenriffe entlang; im NO. und Süden tritt Basalt unmittelbar an das Meer, sonst sind die Ufer flach und sandig. Seit 1896 untersteht S. dem Generalgouverneur von Madagaskar. Vgl. Voeltzkow in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (1905) und Karte »Madagaskar«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 434.
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