Sankt Veit

[571] Sankt Veit, 1) Stadt in Kärnten, 475 m ü. M., an der Glan und der Staatsbahnlinie St. Michael-Villach, ehemals (bis 1518) Hauptstadt des Herzogtums Kärnten, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat Reste alter Mauern, eine gotische Pfarrkirche (15. Jahrh.), eine alte Herzogsburg, ein Rathaus, einen Marmorbrunnen (Ausgrabung von Virunum im Zollfeld), Museum, Bierbrauerei, Essigfabrikation, Sägewerk, Holzhandel, bedeutende Pferdemärkte, eine Sparkasse, Spital, ein Mineralbad (Vitusquelle) und (1900) 4676 deutsche Einwohner. In der Umgebung viele alte Burgen, darunter das östlich auf einem 180 m hohen Felsen gelegene, trefflich erhaltene Schloß Hoch-Osterwitz des Grafen Khevenhüller mit Schloßkirche, Rüstkammer etc. Nordöstlich St. Georgen am (70 Hektar großen) Längsee, mit ehemaligem Benediktinerinnenkloster (jetzt Pensionshotel) und 99 (als Gemeinde 2299) Einw. Vgl. Lorenz, St. Veit an der Glan (Klagenf. 1896); Rainer, Geschichte der ehemaligen kärntnerischen Hauptstadt S. (St. Veit 1904). – 2) (Ober- und Unter-S.) westliche Vororte von Wien, gegenwärtig zum 13. Wiener Gemeindebezirk (Hietzing) gehörig. – 3) (S. am Flaum) deutscher Name von Fiume (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 571.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: