Santerre [2]

[589] Santerre (spr. ßangtǟr'), Antoine Joseph, franz. Revolutionär, geb. 16. März 1752 in Paris, gest. 6. Febr. 1809, ward als Besitzer einer großen Bierbrauerei in der Vorstadt St.-Antoine nach Ausbruch der Revolution zum Kommandanten eines Bataillons ernannt, nahm an der Erstürmung der Bastille und dem Zuge nach Versailles teil und rief im Juli 1791 den Aufstand auf dem Marsfeld hervor. Auch übte er einen bedeutenden Einfluß auf die Vorgänge vom 20. Juni und 10. Aug. 1792 aus. Nach der Ermordung Mandats wurde er zum Oberbefehlshaber der Pariser Nationalgarde ernannt und führte die Hinrichtung des Königs durch. Später zog S. an der Spitze von 20,000 Mann in die Vendée gegen die Aufständischen, wurde aber 18. Sept. 1793 bei Coron in der Nähe von Chollet besiegt und infolgedessen bis zum Sturze Robespierres ins Gefängnis geworfen. Fortan lebte er zurückgezogen. Vgl. Carro, S., sa vie politique et privée (Par. 1847).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 589.
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