Sapindazeen

[597] Sapindazeen, dikotyle, etwa 1050 Arten umfassende, vorzugsweise in der heißen Zone einheimische Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Äskulinen, Holzpflanzen mit eigentümlich gebautem, bisweilen zerklüftetem Holzkörper, wechselständigen, sehr selten gegenständigen, einfachen oder zusammengesetzten Blättern und mit vielgestaltigen, meist fünfzähligen, schräg-zygomorphen Blüten. Diese besitzen einen Kelch mit ungleichen Abschnitten, freie, bisweilen auf der Junenseite mit zungenförmigen Anhängseln versehene Blumenblätter, einen entwickelten, gelappten, bisweilen durch hornförmige Fortsätze ausgezeichneten, außerhalb der Staubgefäße stehenden und oft einseitig entwickelten Diskus, meist acht oder weniger hypogyne Staubblätter, deren typische Anzahl 10 durch Verkümmerung vermindert ist, und ein meist dreigliederiges Ovar mit einem oder zwei Samenanlagen im Innenwinkel der Fächer. Die Frucht ist entweder eine holzige, leder- oder hautartige, sach- oder scheidewandspaltig aufspringende Kapsel oder Steinfrucht, oder sie zerfällt in zwei geschlossen bleibende Flügelfrüchte. Die Samen besitzen häufig einen zuckerreichen Arillus.-Mehrere Arten der S. liefern Genußmittel, soz. B. die südamerikanische Paullinia sorbilis, die Guarana, Nephelium Litchi in China, die westafrikanische Blighea sapida u.a. wohlschmeckende Früchte. Die zerquetschten Früchte des tropisch-amerikanischen Seifenbaums (Sapindus Saponaria) werden beim Waschen benutzt. Fossil finden sich Blätter und Früchte von Sapindus, Nephelium, Dodonaea in Tertiärschichten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 597.
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